International

Mehrere iranische Arbeiteraktivisten verhaftet

07.01.09 - Solidaritätskomitees mit den iranischen Arbeitern und Arbeiterinnen aus Hamburg, Köln, Berlin und der Schweiz rufen dazu auf, gegen eine Welle von Verhaftungen fortschrittlicher Arbeiteraktivisten durch den iranischen Staatsapparat zu protestieren. In dem Schreiben heißt es:

"Am 24.12.2008 haben die Sicherheitskräfte in der Stadt Sanandaj (Provinz Kurdistan) das Haus von Petram Nasrullahi, Mitglied des Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, gestürmt und ihn verhaftet. Sein Computer wurde beschlagnahmt. Am 25.12.2008 wurde Bijan Amiri, ein Arbeiter der Autofabrik Pars-Khodrow, nach einer Auseinandersetzung mit den Sicherheitskräften des Werkes verhaftet.

Am selben Tag wurde Mohsen Hakimi, Mitglied des iranischen Schriftstellerverbands und des Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, der Bijan Amiri, ohne zu wissen, dass dieser bereits verhaftet wurde, einen Besuch abstatten wollte, ebenfalls dort verhaftet. Beide Personen sitzen jetzt im berüchtigten Evin-Gefängnis.

Am 27.12.2008 wurde Ebrahim Madadi, stellv. Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe Teherans und Umgebung (Vahed), durch Sicherheitskräfte verhaftet. Seitdem ist sein Schicksal ungewiss. Alle Versuche seiner Familie und anderen Gewerkschaftsmitgliedern sich über seinen Verbleib zu informieren, blieben erfolglos.

Mansour Osanlou, Vorsitzender der Gewerkschaft der Busbetriebe Teherans und Umgebung, sitzt seit zwei Jahren in Haft, obwohl sein Gesundheitszustand akut gefährdet ist. Afshin Shams Ghahvehrokhi, Mitglied des Koordinierungskomitees zur Gründung einer regierungsunabhängigen Arbeiterorganisation, sitzt seit einem dreiviertel Jahr in Haft.

Die neue Welle der Verhaftungen findet in einer Zeit statt, in der sich die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Krise im Iran enorm verschärft hat. Das reaktionäre, kapitalistische, islamische Regime will durch die neuen Verhaftungen eine Angstsituation schaffen, um die Proteste verschiedener gesellschaftlicher Kräfte im Keim zu ersticken.

Wir rufen alle Arbeiter- und Menschenrechtsorganisationen und alle fortschrittlichen Menschen auf, die Verhaftungen zu verurteilen und für die Freilassung der Verhafteten einzutreten."