Wissenschaft und Technik

Asse II: Atom-Müll unter neuem Betreiber nicht weniger gefährlich

08.01.09 - Die "Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad" informierte in einer Pressemitteilung über die Entwicklung in Sachen Atommüll-Lager ASSE II im Kreis Wolfenbüttel und geplante Proteststaktionen: 

Am 1. Januar 2009 übernahm das Bundesamt für Strahlenschutz den Betrieb des Atommüll-Lagers ASSE II im Kreis Wolfenbüttel. An der katastrophalen Lage des Atommülls im Bergwerk ändert das allerdings nichts. Darauf wiesen Anwohner/-innen und Initiativen mit Aktionen rund um den Jahreswechsel hin. Am 5. Januar führten sie eine Mahnwache an der ASSE II durch. Anlass war die Eröffnung der Infostelle des Betreibers.

"Ursprünglich", sagt Udo Dettmann vom ASSE-II-Koordinationskreis, "haben mal die umliegenden Kommunen vom alten Betreiber eine Infostelle gefordert, aber das war sicherlich nicht als Ersatz für andere Maßnahmen gemeint. Über die Stabilisierung des Grubengebäudes wird jetzt seit über einem Jahr geredet und die Realisierung soll frühestens im Sommer 2009 beginnen. Für die Einrichtung der Infostelle waren ganze 6 Wochen nötig. Aber schöne Worte und bunte Bilder machen den Atommüll in der ASSE II nicht sicherer."

Statt Topdown-Informationen fordern die Bürgerinitiativen eine offene Auseinandersetzung und einen offenen Optionenvergleich unter Beteiligung der Betroffenen und unabhängiger Wissenschaftler/-innen.

Im Zusammenhang mit dem Übergang der Verantwortung für die Asse vom Bundesforschungsministerium auf Umweltministerium und BfS will Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Paragrafen 57 b in das Gesetz einfügen. Danach ist für das Atommülllager nur für die Schließung ein Planfeststellungsverfahren vorgesehen, für den Weiterbetrieb bis zur Stilllegung ausdrücklich nicht.

Als Protestaktion planen die ASSE-Gegner für Donnerstag, dem 26. Februar, um 19.00 Uhr eine 52 km lange Lichterkette von Braunschweig über die ASSE bis zum Schacht KONRAD.