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Griechenland: Linke Parlamentsfraktion und Marxisten-Leninisten nehmen zum Überfall auf Polizisten Stellung
06.01.09 - Am 5. Januar griffen mitten in Athen schwer Bewaffnete mit einem Maschinengewehr eine Gruppe von Polizisten an und verwundeten einen schwer. Darüber wurde sofort breit im Fernsehen berichtet und es wurde mehr oder weniger unterstellt, dies sei Teil der Revolte der Jugend. Hatten doch die Regierung und die bürgerlichen Parteien bis hin zur revisionistischen Kommunistischen Partei Griechenlands während der Proteste der Jugend und der Bevölkerung von der Koalition der Radikalen Linken, die auch im Parlament vertreten ist, gefordert, sich von den Protesten zu distanzieren und diese nicht zu unterstützen.
Der mörderische Angriff auf die Polizisten ist eine neue Stufe, mit der die breite Protestbewegung kriminalisiert werden soll. Die marxistisch-leninistische Kommunistische Organisation Griechenland arbeitet mit in der "Koalition der Radikalen Linken". Sie schickte die folgende Information an "rf-news" sowie eine von ihr unterstützte Erklärung der "Koalition der Radikalen Linken". "rf-news" dokumentiert beides:
Information der Kommunistischen Organisation Griechenland (KOE) vom 5. 1. 09
Heute wurde eine Gruppe von Polizisten von unbekannten Personen angegriffen. Die Angreifer eröffneten das Feuer gegen die Polizisten mit einem Maschinengewehr vom Typ Kalaschnikow. Einer der Polizisten wurde schwer verletzt und ins Krankenhaus transportiert, wo er operiert wurde. Nach Krankenhausangaben ist sein Leben nicht mehr in Gefahr.
Diese Tat passiert mitten während großer Demonstrationen im ganzen Land zur Solidarität mit dem palästinensischen Volk (die jüngste fand vorgestern, Sonntag, 4. Januar, statt). Wichtiger noch, sie passiert, während die Jugend- und Volksbewegung ihre erste landesweite koordinierte kämpferische Mobilisierung gegen die verbrecherische Regierung von K. Karamanlis für 2009 vorbereitet. Diese wird am 9. Januar stattfinden, dem Jahrestag der Ermordung des linken kämpferischen Nikos Temponeros durch Mitglieder einer rechten Pro-Regierungs-Bande während der Jugendbewegung 1990-1991.
Gerade in diesem Moment dient die bewaffnete Attacke, gleichgültig, wer sie wirklich begangen hat, objektiv der Bourgeoisie und der Regierung, die den Angriff nun voll ausnützen, um die Massenbewegung zu terrorisieren und den berechtigten Proteste des Volkes und der Jugend ein Ende zu setzen. Folglich agierten die, die das Feuer gegen die Polizisten eröffneten, als "Agents provocateurs" gegen die Revolte der Jugend und der Linken.
Die "Koalition der Radikalen Linken (SYRIZA)" hat an diesem Morgen die folgende Erklärung herausgegeben:
Die Koalition der Radikalen Linken verurteilt die heutige mörderische Attacke gegen einen Polizisten und wünscht ihm baldige Genesung.
Solche Aktionen erinnern an die Taktik paramilitärischer Banden, die von den Staatsdiensten organisiert werden und sich gegen die Mobilisierung des arbeitenden Volkes und der Jugend wenden. Sie erleichtern die Pläne reaktionärer Kräfte zur Verschärfung staatlicher Unterdrückung.
Die Koalition der Radikalen Linken ruft das arbeitende Volk und die Jugend auf, den Kampf der Massen gegen die großen Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, weiter zu verstärken und für die Erweiterung der demokratischen Rechte und Freiheiten zu kämpfen.,
Sekretariat der Koalition der radikalen Linken
Die Kommunistische Organisation Griechenland unterstützt die obige Erklärung und ruft ihre ganze Mitgliedschaft auf, jeden Nerv anzuspannen, um die landesweite Massenmobilisierung am Freitag, 9. Januar, gegen die kriminelle Regierung von K. Karamanlis zu organisieren und vorzubereiten.