Sozialismus
Revolution vor 90 Jahren blutig niedergeworfen - Gedenken entwickelt sich zur Demonstration für den Sozialismus
07.01.09 - Ein optimaler Auftakt für dieses Jahres 2009 ist die Beteiligung an der größten Demonstration Europas für den echten Sozialismus, die am kommenden Sonntag wie alljährlich in Berlin stattfinden wird und die sich aus dem Gedenken an die großen Revolutionäre Lenin, Liebknecht und Luxemburg entwickelt hat. Der menschenverachtende Krieg Israels im Gaza-Streifen ist keine Entgleisung wild gewordener Militärs, sondern die Fortsetzung imperialistischer Politik mit kriegerischen Mitteln.
Dass in Deutschland bereits 2,5 Millionen Kinder in Armut leben, dass die ungeheure Produktivität der Arbeiterklasse zu Arbeitsplatzvernichtung und Wirtschaftskrisen führt statt zum Wohle der Menschen eingesetzt zu werden, gehört zum Wesen des kapitalistischen Systems. Weltweit wachsen aber auch Widerstand, Infragestellung der herrschenden Verhältnisse und Aufgeschlossenheit für ein Gesellschaftssystem, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Es ist Zeit für eine Offensive des echten Sozialismus!
Als "Spartakus-Aufstand" gingen revolutionäre, bewaffnete Kämpfe in Berlin im Januar 1919 in die Geschichte ein. Diese Bezeichnung war eine bewusste Täuschung, um die kurz zuvor von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gegründete Kommunistische Partei Deutschlands (KPD), die aus dem Spartakusbund hervorgegangen war, als "Linkssektierer" in Misskredit zu bringen.
Nur wenige Wochen zuvor hatten bewaffnete Soldaten und Matrosen mit der Novemberrevolution den Kaiser gestürzt und das Ende des I. Weltkriegs erzwungen. Aber es tobte eine heftige Auseinandersetzung über den weiteren Weg. Viele wollten vorwärts zum Sozialismus nach dem Vorbild der Oktoberrevolution in Russland. Dafür stand die KPD und Teile der aus dem linken Flügel der SPD entstandenen USPD.
Dagegen stand die rechte SPD-Führung, die schon vor dem I. Weltkrieg die Kriegskredite bewilligt hatte und nun alles tat, um auch ohne Kaiser die alten Ausbeutungsverhältnisse und die Macht der Konzernherren wieder zu festigen. Die SPD-Regierung mit Friedrich Ebert an der Spitze rief zur Bildung von so genannten "Freikorps" auf, die Vorläufer der faschistischen Paramilitärs werden sollten. Das Oberkommando übernahm der sozialdemokratische Minister Gustav Noske, der kaltblütig erklärte: "Meinetwegen! Einer muss der Bluthund werden."
Provokativ entließ die Regierung den Berliner Polizeipräsidenten Emil Eichhorn, der zur USPD gehörte und sich geweigert hatte, auf protestierende Arbeiter schießen zu lassen. Das war das Signal für beispiellose Massenkämpfe in Berlin. Hunderttausende - teilweise bewaffnete - Arbeiter und Soldaten demonstrierten in den nächsten Tagen, führten einen Generalstreik durch, besetzten wichtige Gebäude.
Die KPD hatte nicht zu diesen bewaffneten Aktionen aufgerufen, sie hielt sie für verfrüht, zumal nur in Berlin die Situation so zugespitzt war. Aber schließlich unterstützten Liebknecht und Luxemburg die revolutionären Arbeiter und Soldaten in ihren berechtigten Anliegen. Die Freikorps hatten auf diese Gelegenheit nur gewartet. Am 8. Januar 1919 gab Noske den Befehl zum Angriff, ließ besetzte Gebäude mit Feldgeschützen und Minenwerfern bombardieren.
Die Arbeiter und Soldaten erlitten eine Niederlage, nicht zuletzt weil sie in Berlin auf sich gestellt blieben. In den darauf folgenden Wochen wütete der Terror der Konterrevolution in den Arbeitervierteln, viele wurden erschossen. Am 15. Januar fielen auch Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg den Freikorps in die Hände und wurden bestialisch ermordet.
Die Revolution wurde im Blut ertränkt - aber das Ansehen Karl Liebknechts und Rosa Luxemburgs ist besonders unter der Jugend ungebrochen. Die MLPD hat als wichtigste Lehre den Schluss gezogen, dass der Aufbau einer tief in den Massen verankerten, ideologisch-politisch gefestigten und landesweit organisierten revolutionären Partei rechtzeitig angepackt werden muss, um bei einem neuen Anlauf zum Sozialismus gerüstet zu sein.
Am Sonntag beteiligen sich Delegationen der MLPD und ihr Jugendverband REBELL mit einem kämpferischen Block an der Demonstration für den Sozialismus in Berlin. Am Tag zuvor macht der REBELL eine Stadtrallye auf den Spuren der Novemberrevolution durch Berlin, am Abend führen MLPD und REBELL gemeinsam eine Jugendveranstaltung durch. Alles Gelegenheiten, MLPD und REBELL kennen zu lernen und zu stärken!
Hier: Programm der beiden Tage 10./11. Januar 2009 in Berlin