International
Wachsende weltweite Kritik und Proteste gegen israelischen Angriffskrieg
06.01.09 - Das Internationale Rote Kreuz (IKRK) in Genf hält die Situation für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen für eine humanitäre Katastrophe. Die Organisation fordert, dass umgehend medizinische Hilfe für die Bevölkerung ermöglicht und dass die Ambulanzen ohne Hindernisse verkehren können.
Die menschenverachtende Kriegsführung Israels schreckt nicht einmal davor zurück, Krankentransporte anzugreifen und Schulen zu bombardieren. Bei einem israelischen Luftangriff ist eine Uno-Schule im Flüchtlingslager al-Schati getroffen worden. Dort hatten rund 450 Menschen Schutz gesucht, drei wurden getötet.
In einem Telefoninterview mit der "SüddeutschenZeitung" sagte der im Schifa-Hospital in Gaza-Stadt arbeitende norwegische Narkosearzt Mads Gilbert: "Es gab eine Attacke auf einen Gemüsemarkt in Gaza-Stadt mit vielen Toten und Verletzten. Allein von den 210 Verletzten, die heute in das Krankenhaus kamen, sind 35 in der Notaufnahme gestorben. Unter den Toten sind 18 Kinder unter neun Jahren. Wir amputieren am laufenden Band. Die Korridore sind voll mit Verstümmelten. Ich kann die Zahl der Amputationen nicht mehr zählen." Die israelische Armee greift Sanitäter und Krankenhäuser an. "Heute sind zwei Ambulanzen getroffen worden. Zwei Pfleger wurden getötet, sie wurden gezielt angegriffen", sagte der Arzt.
Der Deutsche Journalisten-Verband hat das israelische Militär aufgefordert, den ausländischen Journalisten endlich den Zugang zum Gaza-Streifen zu ermöglichen. Es könne nicht angehen, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken, dass den Korrespondenten weiterhin die Möglichkeit verwehrt werde, die für eine umfassende und kritische Berichterstattung unverzichtbare Vor-Ort-Recherche durchzuführen. Die Vereinigung der Auslandskorrespondenten hatte erst kürzlich vor dem Obersten Gerichtshof Israels eine entsprechende Verfügung erstritten, der Israel jedoch nicht Folge leistet.
Auch nach dem Wochenende gehen die weltweiten Proteste und Demonstrationen gegen die israelische Aggression weiter. Für Samstag, dem 10. Januar 2009, ruft die Palästinensische Gemeinde Wuppertal zu einer großen Kundgebung in Wuppertal-Elberfeld (vor den City-Arkaden, 12.30 Uhr) auf.
Die Solidaritäts- und Hilfsorganisation "Solidarität International" ruft dazu auf, sich mit der Forderung nach sofortiger Beendigung der israelischen Militärangriffe im Gazastreifen an den Antikriegsdemonstrationen zu beteiligen. Weiter heißt es in einer Erklärung des SI-Bundesvorstands vom 4. Januar 2009:
"SI pflegt vielfältige Verbindungen zu Menschen und Organisationen in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten. In Jenin besteht seit 2002 eine enge Zusammenarbeit mit dem LCRD (Local Committee for the Rehabilitation of the Disabled). Hier werden Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen mit Prothesen und therapeutische Maßnahmen behandelt. Besonders häufig sind dabei Fälle von Menschen, die unter Kriegs-Traumata und – Verletzungen leiden, die Folge der bewaffneten Überfälle durch die israelische Armee sind oder die aufgrund der Sperrung der palästinensischen Gebiete nur erschwerten Zugang zu Medikamenten und medizinischer Hilfe haben. Unterstützen Sie deshalb die Arbeit des LCRD durch eine Spende auf das Konto von Solidarität International, Kontonummer 6100 800 584 bei der Frankfurter Volksbank, Bankleitzahl 501 900 00. SI garantiert die vollständig zweckgebundene, unbürokratische und sichere Übergabe des Geldes an das LCRD."
Die MLPD hat von Anfang an gegen die zionistische Aggression Stellung bezogen und sich konsequent für die Solidarität mit dem berechtigten Widerstand des palästinensischen Volks eingesetzt. In einer Erklärung vom 5. Januar 2009 fordert sie dazu auf, den aktiven Widerstand zu unterstützen und höherzuentwickeln.
Hier kann die Erklärung als Flugblatt ausgedruckt werden