Politik

Lüdenscheid: Protest gegen NPD-Empfang

Lüdenscheid (Korrespondenz), 24.01.09: Ein Empfang der NPD-Kreistagsgruppe des Märkischen Kreises wurde am 22. Januar mit einer Protestkundgebung vor dem Eingang des Kreishauses in Lüdenscheid beantwortet. Ca. 200 Demonstranten, die meisten davon Jugendliche und Gewerkschafter, versammelten sich ab 15:45 Uhr mit zahlreichen roten Fahnen und Transparenten und machten deutlich, dass Faschisten weder auf der Straße, noch in den Parlamenten etwas verloren haben.

Ein großer Erfolg war es, dass dieser große Protest zustande kam, obwohl der NPD-Empfang erst 48 Stunden vorher bekannt geworden ist. Es beteiligten sich viele Jugendliche und Mitglieder der Gewerkschaften, MLPD, Linkspartei, SPD, Autonomes Zentrum, Jusos und der Friedensgruppe Lüdenscheid. IG-Metall-Fahnen prägten das Bild.

Auf besondere Empörung stieß der Umstand, dass der NPD für ihren Empfang der Sitzungssaal des Kreistages zur Verfügung gestellt wurde. Der zuständige Landrat, Aloys Steppuhn (CDU), hat nicht einmal den Versuch unternommen, der NPD diese Räumlichkeiten zu verweigern. Während die Faschisten mit "Ausländer Raus"-Rufen in das Kreishaus einzogen, betonte der DGB-Bezirksvorsitzende Michael Hermund am Mikrofon die Notwendigkeit des Verbots aller faschistischen Organisationen, damit diesen endlich die staatlichen Gelder entzogen werden, mit denen sie heute ihre Hetze verbreiten.

Diese Forderung wurde von den Demonstranten mit lautstarkem Applaus bestätigt. Den Versuch der NPD, mit ihrem Empfang ein faschistisches Bündnis für das Superwahljahr 2009 in Lüdenscheid aufzubauen, beantwortete Hermund damit, dass wir ihnen auch in Zukunft kräftig "in ihre Wahlkampfsuppe spucken" werden.