Politik
Montagsdemo-Splitter vom 19.01.09: Soziales Gewissen, kompetente Beratung, aktiver Widerstand!
23.01.09 - Große
Empörung herrschte auf den Montagsdemostrationen in Mülheim
und Duisburg. Auf einem Internet-Diskussionsforum der
Sozialämter und der ARGEn wurden Hartz-IV-Betroffene als
Faulenzer und Schmarotzer diskriminiert und dem Ganzen die Krone
mit dem Vorschlag aufgesetzt, den Hartz-IV-Beziehern den
Organhandel freizugeben, um ihre Grundsicherung zu finanzieren. In einer Protestresolution forderten die 100 Duisburger
Montagsdemonstranten den Oberbürgermeister zur
Entschuldigung vor der Montagsdemo auf und dazu, die Verantwortlichen
zu bestrafen.
In vielen Städten wurde die Beendigung der bewaffneten Kriegshandlungen im Nahen Osten als Erfolg der weltweiten Friedensbewegung begrüßt.
Etliche,
wie auch die Esslinger Montagsdemonstranten, sehen in den
Ergebnissen der hessischen Landtagswahl, "dass immer
weniger Wähler den so genannten etablierten Parteien die
Märchen von der Beherrschbarkeit der Krise und der
Konjunkturförderung glauben: gefördert werden nur die Profite der
größten Konzerne und Banken".
In
Recklinghausen nahmen Montagsdemonstranten das zweite
Konjunkturprogramm der Bundesregierung als Täuschungsmanöver
auseinander. So laufe die Abwrackprämie für Altautos ins
Leere, weil sich immer weniger arbeitende Menschen ein neues Auto
leisten können.
In Görlitz wurde sehr detailliert auf die Veränderungen und einige vorübergehenden "Verbesserungen" im Leistungsbezug aufmerksam gemacht - wie zum Beispiel die Nichtverrechnung der Kindergelderhöhung für die ersten fünf Monate diesen Jahres (danach dann aber doch wieder!). Wie andere Montagsdemos auch stärken die Görlitzer den Betroffenen den Rücken mit Angeboten zur Begleitung und Beratung.