International
Streiks von Renault-Arbeitern in Frankreich und Stahlarbeitern in Belgien
24.01.09 - Am Donnerstag ist die Frühschicht bei Renault-Sandouville (Frankreich, Seine-Maritime) in einen selbständigen Streik getreten und auch die Stahlarbeiter von ArcelorMittal im belgischen Chatelet streikten.
Die Renault-Kollegen kämpfen gegen eine neue Organisation der Produktion, die für Februar und März Kurzarbeit vorsieht. So soll nach Angaben der Gewerkschaft CGT im Februar nur an vier, im März an sechs Tagen für die Produktion des "Laguna" gearbeitet werden. Weiter geplant ist, dass in dem Betrieb ca. 1.000 von 3.700 Arbeitsplätzen vernichtet werden - durch "freiwillige" Abgänge. Erbost sind die Arbeiter darüber, dass am Vortag von der französischen Regierung ein riesiges "Hilfspaket" für die Autoindustrie zugesagt wurde, während sie immer größere Existenzsorgen haben: fünf bis sechs Milliarden Euro wurden den Automonopolen Renault und PSA Peugeot-Citroen versprochen im Gegenzug für eine Garantie der Standorte und des Produktionsvolumens.
In Chatelet in Belgien begannen die Stahlarbeiter morgens einen 24-stündigen Streik und stellten Streikposten vor der Stahlfabrik von ArcelorMittal auf. Es geht um die Streichung der Wochenendzulagen und die Ankündigung am Vortag, die Produktion von Edelstahl im Werk einzuschränken. Die Direktion macht den Auftragsrückgang für diese Pläne verantwortlich, die Gewerkschaften sind allerdings der Meinung, dass das ein Vorwand sei, das Unternehmen umzustrukturieren. Seit Oktober gibt es in allen Stahlwerken in Belgien Produktionsstopps usw. ArcelorMittal will auch während des ganzen ersten Halbjahrs 2009, möglichweise sogar das ganze Jahr lang einen seiner zwei Hochöfen im französischen Florange en Moselle stilllegen.