Politik

Tausende Magdeburger gegen die Faschisten

Magdeburg (Korrespondenz), 20.01.09: Am 16. Januar 1945 wurde Magdeburg von Bombern der Royal Airforce in Schutt und Asche gelegt. Dieses Datum nehmen Faschisten seit Jahren zum Anlass für ihre Aufmärsche. 700 Faschisten aus dem ganzen Bundesgebiet kamen am Bahnhof Neustadt an und wurden von der Polizei durch die Wohngebiete geleitet.

Dagegen wird jedes Jahr demonstriert, eine so große Beteiligung wie am 17. Januar gab es aber noch nie. Die "Meile der Demokratie" in der Innenstadt wurde unterstützt von 100 Bands, Parteien, Initiativen und von Tausenden Magdeburgern besucht. MLPD und REBELL hatten einen Informationsstand und traten vor allem für den Sozialismus und das sofortige Verbot aller faschistischen Organisationen ein. Wir bekamen 32 Unterschriften für die Landesliste der MLPD zur Bundestagswahl und 25 für den Direktkandidaten in Magdeburg. Auch die Montagsdemo hatte einen Infostand.

Am Nachmittag beteiligten wir uns an einer Blockade eines Teilabschnitts der Demoroute und ließen die Faschisten nicht zum Rathaus durch. Mit in der Blockade Politiker aller Parteien des Stadtrats. Das war etwas Neues.

Das "Bündnis gegen Rechts", dominiert von den Stadtratsfraktionen, hatte sich von "linken" Demonstrationen distanziert und einen Zusammenschluss mit der "Meile der Demokratie" abgelehnt. Das schadet dem gemeinsamen antifaschistischen Kampf genauso wie massenfeindliche Plakate von autonomen Kräften wie der "Antifa Burg". Die Masse der Demonstranten einte aber der Wille, gemeinsam gegen die Faschisten anzutreten.