Betrieb und Gewerkschaft
Daimler-Chef Zetsche denkt an die "Chancen der Krise"
Stuttgart (Korrespondenz), 29.01.09: Daimler-Chef Dieter Zetsche konkretisierte nun, was er in Detroit meinte, als er sagte: "Die Chance der Krise nutzen." Aus gewöhnlich gut unterrichteten Quellen erfuhren wir, dass er Anfang dieser Woche beim Gesamtbetriebsrat vorsprach, er wolle über "Kosteneinsparungen" verhandeln.
Dabei denke er z.B. daran, dass die anstehende Tariferhöhung nicht effektiv auf den Daimler-Standardlohn angerechnet werde, sondern nur auf den Tariflohn. Des weiteren sehe er Probleme, die bisherige Regelung für die Übernahme der Auszubildenden einzuhalten. Hier brachte er ins Spiel, entweder die Regelung zu kippen, dass 80 Prozent der Azubis fest übernommen werden, 20 Prozent befristet. Wenn diese Regelung beizubehalten sei, wäre es ja möglich, die Azubis nur zum Tariflohn zu übernehmen.
Das Interessante bei diesen Geschichten ist nicht nur, dass der Konzern weiter die Krisenlasten auf die Arbeiter und Angestellten abwälzen will. Bislang erklärte der Vorstand, dass er sich an die Vereinbarung "2012" halten wolle. Die angesprochenen Punkte sind jedoch Bestandteil dieser Vereinbarung.