Betrieb und Gewerkschaft
Selbständige Aktion bei Johnson Controls Bochum
Bochum (Korrespondenz), 26.01.09: Am 19. Januar verließ die Mehrheit der Frühschicht bei Johnson Controls in Bochum die Bänder und marschierte zu einem Tagungsraum, wo sich die Geschäftsleitung und der Betriebsrat zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen hatten. Die Arbeitshetze wird immer schlimmer und die Belegschaft hat mit erheblichem Lohnverlust zu kämpfen.
Ein von der Geschäftsleitung einberufener Workshop erarbeitete Vorschläge zur "Standortsicherung". Angeblich ging es bei dem Workshop darum, Möglichkeiten auszuloten, unter welchen Bedingungen wieder eine Prämie gezahlt werden soll. Schnell sickerte durch, dass in Wirklichkeit Forderungen der Geschäftsleitung auf Kosten der Belegschaft formuliert wurden.
Die Protestaktion gegen diese Pläne, die von der Geschäftsleitung als "wilder Streik" bezeichnet wurde, hat knapp eine halbe Stunde gedauert. Obwohl die Einzelheiten des Paketes noch gar nicht bekannt sind, regte sich massiver Widerstand. Die Kollegen sind stolz auf ihre Aktion, zeigt dies doch, dass man auch in Krisenzeiten kämpfen kann. "Wir sind auch in der Lage, noch eine Schippe drauf zu legen", meinte z.B. ein Kollege, "so wird auch in der kommenden Tarifrunde mit uns zu rechnen sein".
Einen ausführlicheren Bericht bringt die nächste "Rote Fahne" (sie kann hier bestellt werden).