Politik
Unsere Umwelt darf nicht der Weltwirtschaftskrise geopfert werden!
31.01.09 - Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise werden von der Regierung und den Konzernen unter dem demagogischen Vorwand zur angeblichen Rettung von Arbeitsplätzen die ohnehin unzureichenden offiziellen Klimaziele gekippt. Bereits vereinbarte Maßnahmen wie die Senkung der Abgasnormen für Autos werden hinausgeschoben. Der Ausbau der besonders klimaschädlichen Kohle- und Gasverbrennung zur Energiegewinnung wird sogar wieder forciert. Die Einführung von Umweltzonen auf breiter Front hat keinen nennenswerten positiven Klimaeffekt, sondern erweist sich als Abzockerei von Millionen Autobesitzern.
Umso wichtiger ist deshalb jetzt ein "Aufbruch zu einer international verbundenen, aktiven Umweltbewegung". Das ist der Titel eines auf dem Initiatorentreffen am 18.1.2009 in Gelsenkirchen beschlossenen Aufrufs für einen "Umweltratschlag und -markt mit internationaler Beteiligung am 27./28. Juni 2009", der soeben im Wortlaut an die Presse gegeben wurde. Wir bringen Auszüge:
"Immer mehr Menschen engagieren sich weltweit für Klima-,
Umweltschutz und Ökologie: Am Weltklimatag 2008 gab es Proteste in 64 Ländern. In
Bangladesh verhinderte eine breiteBewegung den Ausverkauf der natürlichen Reichtümer und die
Zerstörung des Bodens durchden Kohletagebergbau. In Neapel gibt es breiten Widerstand
gegen das Treiben derMüllmafia. Der Widerstand gegen die Abholzung tropischer
Wälder in Brasilien wächst.
In Deutschland gibt es Proteste gegen Müllverbrennung und neue Kohlekraftwerke und eine sich belebende Antiatomkraft-Bewegung. Auch Konzernbelegschaften bringen sich zunehmend inden Kampf gegen die Umweltzerstörung ein und lehnen insbesondere ein Ausspielen von Arbeitsplätzen gegen Umweltschutz ab. Weltweit sind Bewegungen in unterschiedlichenFragen des Umwelt-, Klimaschutzes und der Ökologie aktiv.
Ins Visier genommen wird zunehmend der Schwindel mit
"grünen Verpackungen", dem "Greenwashing" internationaler Konzerne, wie Siemens, BP,
E.o.n und Shell usw., die mit Millionen schweren Anzeigenkampagnen von ihrer
Verantwortung für die Zerstörung des Weltklimas ablenken. Auch die EU und die deutsche Merkel-Regierung stellen sich gerne als Vorreiter beim Klimaschutz dar.
Billionen von Euro sind weltweit vorhanden, wenn es um die Stabilisierung des Spekulations- und Bankengeschäftes geht, aber verbindliche Klimaschutzmaßnahmen, die gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen können, werden dagegen den Profitinteressen der industriellen Hauptverschmutzer untergeordnet.
Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung ist das Scheitern der UN-Weltklimakonferenz in Poznan/Polen im Dezember 2008, wo lediglich 60 Millionen (0,00006 Billionen) Euro als "Ausgleichsfonds" für von der Klimakatastrophe betroffene Entwicklungsländer beschlossen wurden. Die Umweltbewegung darf nicht auf die Einsicht von Konzernen oder Regierungen warten. Sie muss einen unabhängigen Weg gehen...
Wir wollen mit dem Umweltratschlag den Meinungs- und Erfahrungsaustausch in der Umweltbewegung fördern und von den vielfältigen Erfahrungen der weltweiten Umweltbewegungen lernen... Wir rufen alle interessierten Menschen und Organisationen dazu auf, sich an diesem Ratschlag zu beteiligen und sich einzubringen in das Programm, die Arbeitsgruppen und eine künftige Zusammenarbeit."
Die Initiatoren weisen darauf hin, dass bis zum 15.2.2009 noch Erstunterzeichner / -innen für den Aufruf gesucht werden. Bis zum 30.4.2009 ist es möglich, Träger oder Mitveranstalter zu werden oder auch als Aussteller beim Umweltmarkt teilzunehmen. Der Aufrug kann heruntergeladen werden unter http://www.total-recycling.org/umweltratschlag/89-umweltratschlag-und-markt-mit-internationaler-beteiligung-am-2728-juni-2009-.html