Politik
Am 14. Februar in Dresden: Den Faschisten keinen Fussbreit!
Dresden (Korrespondenz), 02.09.02: Am 14. Februar werden Tausende Faschisten aus ganz Europa nach Dresden kommen, um einen Aufmarsch zu veranstalten. Die Bevölkerung von Dresden wird sich das nicht gefallen lassen. Die Faschisten treten äußerst aggressiv auf. Die Kette ihrer Mordtaten reißt nicht ab. Immer klarer wenden sie sich gegen linke Organisationen und fortschrittliche Menschen.
Dennoch – sie sind nicht in der Offensive! Bei der Landtagswahl im Januar in Hessen fielen die NPD unter 1 Prozent und damit aus der staatlichen Wahlkampfkostenerstattung. Ihr Spitzenkandidat Jörg Krebs äußerte sich "maßlos enttäuscht". Den Linkstrend in der Bevölkerung hatte er nicht auf der Rechnung.
Die faschistischen Organisationen sind tief zerstritten, wie es weitergehen soll. Auch innerhalb der NPD spitzt es sich zu. Gegen den Willen ihres Vorsitzenden Udo Voigt wird es im März zu einem Sonderparteitag kommen, bei dem Andreas Molau als Gegenkandidat um den Parteivorsitz antritt. Udo Voigt wird vorgeworfen, zu lange Erwin Kemna, den früheren Schatzmeister der NPD gedeckt zu haben. Dieser hatte 700.000 Euro aus der Kasse der NPD in sein privates Unternehmen geschoben. Nun sitzt er in Haft.
Der tiefere Grund ist auch in der NPD ein Streit um die Richtung: Soll mehr auf das Biedermann-Image gesetzt werden, oder auf die ultra-aggressive Strategie der "freien Kräfte" und "autonomen Nationalisten"? Die "autonomen Nationalisten" reagieren auf den Linkstrend unter der Jugend und passen sich ihm scheinbar an. Statt als Skinheads aufzutreten, sehen sie aus wie autonome Jugendliche. Mit Modemarken wie Thor Steinar und Rechtsrock-Konzerten versuchen sie, an die Jugend heranzukommen.
Letztlich bleibt aber bei allen Spielarten des Faschismus nur die feige Gewalt und die Verteidigung des Kapitalismus gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung übrig. In den letzten Monaten hat sich die antifaschistische Bewegung verbreitert, immer mehr Menschen und selbst Politiker der bürgerlichen Parteien beteiligen sich an Demonstrationen und Blockaden. In den Mittelpunkt der Auseinandersetzung rückt die Frage des Verbots aller faschistischen Organisationen. Den Faschisten keinen Fußbreit!