International
Arbeiterinnen in China
12.02.09 - Die Weltwirtschaftskrise hat auch China erfasst. Für Millionen von Wanderarbeitern bedeutet das, den Arbeitsplatz zu verlieren. So hat z.B. die chinesische Spielwarenindustrie 2008 bereits die Hälfte der Fabriken geschlossen - und damit zahlreiche Frauenarbeitsplätze vernichtet. Dutzende Millionen junger Mädchen und Frauen in China haben in den letzten Jahren ihre Dörfer verlassen, oft schon mit 14 Jahren, um in den Städten Arbeit zu finden und der Enge der Familie zu entkommen. Manche wollen auch den schönen jungen Frauen im Fernsehen nacheifern und Karriere machen.
Der Alltag in den Exportfabriken für Textil, Elektronik oder Spielzeug lässt allerdings wenig Raum für kleinbürgerliche Träume. Arbeitszeiten von 10 bis 12 oder gar 15 Stunden am Tag sind nicht selten. Die Löhne betragen 6 oder 10 Cent pro Stunde. Sie wohnen kaserniert in Schlafsälen auf dem Werksgelände. Aber wenn sie überleben wollen, beginnen sich die jungen Frauen in ihren Schlafsälen zu organisieren, sie lernen Streiks zu organisieren und sich zu wehren.
Mit der Weltwirtschaftskrise und dem Verlust des Arbeitsplatzes ist das Wohnen in den Städten für die Wanderarbeiter und -arbeiterinnen unbezahlbar geworden - aber auch auf dem Land gibt es keine Möglichkeit für die meisten, Geld zu verdienen. Das ist die Realität in China heute, nachdem nach dem Tod Mao Tsetungs dort der Kapitalismus restauriert wurde.
Frau Professor Pao Yu Ching führte in einem Interview mit der "Roten Fahne" zur Lage der Frauen in China aus: "In den 1980er und 1990er Jahren hat der regierungsabhängige Frauenverband Propaganda gemacht, dass die Frauen zu Hause bleiben sollen. Sie sollten gute Ehefrauen und Mütter sein. Das ist eine neue Ideologie im Gegensatz zu dem Slogan in der sozialistischen Zeit, dass die Frauen die Hälfte des Himmels tragen."
Frauen in China - mehr dazu in der aktuellen "Roten Fahne" zum Internationalen Frauentag am 8. März (sie kann hier bestellt werden).