Betrieb und Gewerkschaft
Zweistündiger Warnstreik bei EDS in Schweinfurt
Schweinfurt (Korrespondenz), 11.02.09: Seit einigen Monaten versuchen die 52 Beschäftigten des ehemaligen EDV-Bereichs von SKF, der jetzt zur Firma EDS gehört, gemeinsam mit den Kollegen anderer Standorte einen Haustarifvertrag durchzusetzen. Im Herbst wurde dann EDS (24.600 Beschäftigte weltweit) an Hewlett Packard verkauft. Der Konzern wollte gleich europaweit Arbeitsplätze abbauen, davon in Deutschland 1.150. Jetzt steht neben der Tarifforderung noch der Kampf um die Arbeitsplätze an.
Bei ihrem ersten zweistündigen Warnstreik für 8,5 Prozent mehr Lohn und gegen die geplante Vernichtung von 20 Arbeitsplätzen in Schweinfurt wurden die Kollegen gestern von Delegationen aus etlichen Schweinfurter Betrieben (INA/FAG, ZF-Sachs, SRAM, IBM, Stadtwerke und anderen) unterstützt. Trotz Regen nahmen ca. 250 Kollegen teil und machten deutlich: Wir lassen niemand im Regen stehen.
IBM-Kollegen (ehemals INA/FAG) brachten ihre Erfahrungen ein, dass man bundesweit vorgehen müsse, um etwas zu erreichen. Die Schweinfurter Montagsdemo erklärte auf der Kundgebung ihre Solidarität. Die EDS-ler waren überrascht über die breite Solidarität, aber auch selbstbewusst: Wir brauchen nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch mehr Geld!
Anm. der Red.: Auch in Rüsselsheim streikten bei EDS rund 800 Beschäftigte für vier Stunden. In Nordrhein-Westfalen beteiligten sich rund 400 Kolleginnen und Kollegen in Essen, Köln und Wuppertal an den Protesten.