Betrieb und Gewerkschaft
Verhandlung über die fünfte Kündigung von Ulrich Schirmer durch Porsche
Stuttgart (Korrespondenz), 16.02.09: Erreicht Porsche auch dieses Mal keine Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Ulrich Schirmer, wird dies nach Aussage der Porsche-Anwälte vom 4. Februar der letzte Prozesstermin in dem nun über sechs Jahre andauernden Prozessmarathon vor den Arbeitsgerichten Deutschlands sein.
Es ist ganz offensichtlich: Porsche befindet sich in der Defensive:
* Mit Kettenkündigungen versuchte die "Weltfirma", das in allen Kündigungsprozessen (bis zum Bundesarbeitsgericht) ausgesprochene Recht auf Weiterbeschäftigung von Ulrich Schirmer zu unterlaufen. Nun mehr ist der juristische Weg weitgehend ausgereizt. Auch wird Porsche nach Aussage ihres Rechtsanwalts nicht zulassen, dass ihr Vorstandsvorsitzender Wendelin Wiedeking wegen Rechtsbeugung ins Gefängnis muss.
* Es drängt sich der Eindruck auf, dass Porsche die Hartnäckigkeit und Wirkung der Solidaritätsbewegung unterschätzt hat, die ausgehend vom Solidaritätskreis gemaßregelter Porsche-Kollegen "Einer für alle - alle für einen" bis zur Unterstützung von Prominenten wie Günther Wallraff ging, so dass auch verschiedene Fernsehsender über den Fall berichteten.
* Diese Solidaritätsarbeit wurde zum Vorbild für die Gründung und Entwicklung anderer Solidaritätskreise, weit über die Region Stuttgart hinaus.
* Mit der sich dramatisch verschärfenden Weltwirtschaftskrise geraten die Manager des Monopolkapitals in die Zwickmühle. Einerseits müssen sie versuchen, ihre Position auf dem Weltmarkt auf Kosten der Konkurrenten und Belegschaften zu verbessern. Andererseits brauchen sie dazu eine gewisse Akzeptanz "ihrer Mitarbeiter". Mit der Übernahme von VW ist der Porsche-Clan besonders unter Druck.
Macht diesen Fall weiter bekannt und helft mit, die Solidarität zu organisieren. Kommt zur Verhandlung:
19. Februar 2009 um 11:15 Uhr, Stuttgart, Saal 007, Johannesstr. 86