Betrieb und Gewerkschaft
Brauereiarbeiter bereiten konzernweiten Kampf vor
München (Korrespondenz), 28.02.09: Laut interner Papiere, die dem Betriebsrat der Bremer Brauerei Beck & Co. Ende Januar 2009 bekannt wurden, will der weltgrößte Brauereikonzern InBev bei der Gilde Brauerei in Hannover 90 von 132 Arbeitsplätzen und in Bremen bei Beck’s 65 Arbeitsplätze abbauen. InBev ist im Jahr 2004 durch die Fusion der belgischen Interbrew und der brasilianischen AmBev entstanden.
Das internationale Monopol führt mehr als 200 Bier-Marken in über 130 Ländern. Da der geplante Verkauf des Deutschland-Geschäfts mit über 3.000 Beschäftigten an die Oetker-Gruppe sich nicht verwirklichen ließ, reagiert InBev nun mit massiver Arbeitsplatzvernichtung.
Kämpferische Betriebsversammlungen in Hannover und Bremen zeigten, dass die Kollegen bereit sind, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen. Die Gilde-Beschäftigten waren hierfür eigens nach Bremen angereist. Vor dem Bremer Verwaltungsgebäude versammelten sich mehr als 600 wütende Kollegen und forderten die Geschäftsleitung lautstark auf, das Bürogebäude zu verlassen und gegenüber der versammelten Belegschaft eine Stellungnahme abzugeben. Erst Stunden später kamen sie der Aufforderung nach, allerdings ohne die den Betriebsräten vorliegenden Informationen dementieren zu können.
Auch zur Betriebsversammlung bei der Spaten-Franziskaner-Bräu GmbH/Löwenbräu AG in München kamen Delegationen aus ganz Deutschland. Rund 100 Kollegen waren aus Bremen (Beck's), Hannover (Gilde), Wernigerode (Hasseröder) und Issum (Diebels) angereist um zu zeigen, dass die Belegschaften konzernweit zusammenstehen werden.