Betrieb und Gewerkschaft

Stahlarbeiterprotest gegen "Kriegserklärung" des ThyssenKrupp-Vorstands

Stahlarbeiterprotest gegen "Kriegserklärung" des ThyssenKrupp-Vorstands

Duisburg (Korrespondenz), 26.02.09: Nach Angaben der IG Metall kamen rund 10.000 Kolleginnen und Kollegen zu der Kundgebung vor dem Thyssen-Hochhaus, die um 15.00 Uhr begann. Sie demonstrierten gegen ein "Kostensenkungsprogramm" mit dem Kern der Vernichtung von 1.500 Arbeitsplätzen. Gekommen waren neben den Stahlarbeitern der verschiedenen ThyssenKrupp-Betriebe auch Delegationen von zahlreichen anderen Stahlbetrieben: von Salzgitter, Flachstahl, ArcelorMittal aus Bremen, HKM Duisburg und HSP Dortmund.

Die Branchenzeitung von Kollegen für Kollegen, "Der Stahlkocher" hatte am Mittwoch zur breiten Teilnahme aufgerufen. Bei HSP war die Mittagsschicht sogar in einen Solidaritätsstreik getreten. Sie hatten ein Transparent mit der Aufschrift "Alle Stahlarbeiter gemeinsam: Konzerne und Banken sollen die Krise bezahlen" dabei. In einer Erklärung betonten sie: "Wir haben das gemacht, weil euer Kampf auch unser Kampf ist und - weil wir zeigen wollen, dass man mehr als drei Kollegen unter einen Hut bekommt."

Die Stimmung unter den Kollegen war gespannt, zum Teil auch verhalten und etwas ratlos, was zu tun ist. Die meisten Kollegen stimmten jedoch zu, dass der Vorstandsplan eine "Kriegserklärung" ist und alle Stahlarbeiter betrifft. Der Vorstandsvertreter von ThyssenKrupp, Dr. Köhler, wurde während seiner Rede gnadenlos ausgepfiffen.

Von der MLPD wurde ein Infostand mit offenem Mikrofon durchgeführt, es wurden Unterschriften für die Wahlzulassung gesammelt und Broschüren gegen Spende verteilt. Transparente und Parteifahnen waren ebenfalls gut zu sehen. Mit dabei auch die Duisburger Rotfüchse mit einem Transparent "Wir kämpfen für unsere Zukunft". Als am Schluss der Kundgebung Rebellen und Rotfüchse mit ihren Transparenten noch auf die Bühne gingen, erhielten sie dafür mit am meisten Beifall.