Betrieb und Gewerkschaft
Kleiner Satz mit großer Wirkung
Recklinghausen (Korrespondenz), 06.03.09: Groß wird das Ergebnis der Tarifauseinandersetzung der Länder gelobt. Keine Erwähnung fand jedoch in den öffentlichen Erklärungen von Verdi der kleine Satz: "Allerdings entfällt zukünftig das Leistungsentgelt." Hinter diesem Satz versteckt sich jedoch eine Lohnkürzung von 1 Prozent! Denn: Mit dem Tarifvertrag Länder (TV-L) wurde ab 1.1.2007 ein Leistungsentgelt eingeführt.
Bis zu einer anderen Vereinbarung der Tarifpartner stehen dafür 1 Prozent der ständigen Monatsentgelte des Vorjahres aller Beschäftigten des Arbeitgebers, die unter die tarifliche Regelung fallen, zur Verfügung. Die Leistungsentgelte müssen jährlich ausgezahlt werden und sie sind zusatzversorgungspflichtig.
Liest man die aktuellen Veröffentlichung von Verdi genau, findet man folgende Aussage: "Allerdings ist darin auch das nun in die Tabelle eingebaute Leistungsentgelt enthalten." Damit sparen sich die Länder 1 Prozent der ständigen Monatsentgelte, die natürlich den Kolleginnen und Kollegen abgezogen werden.
Damit schmilzt die für 2009 errechnete Lohnerhöhung von 3,6 Prozent erst mal auf 2,6 Prozent. Die Kolleginnen und Kollegen tun gut daran, dieses Ergebnis erstmals gründlich zu prüfen, bevor sie in einer von Verdi organisierten Befragung zustimmen.