Betrieb und Gewerkschaft
Hartz-IV-Betroffene muss nicht für 4,50 Euro arbeiten
Bochum (Korrespondenz) 07.03.09: Das Dortmunder Sozialgericht gab einer Hartz-IV-Betroffenen aus Bochum letzte Woche recht, die es ablehnte, beim Textilcounter Kik zu einem Stundenlohn für 4,50 Euro zu arbeiten. Die ARGE Bochum hatte der Frau die Leistungen für drei Monate um 30 Prozent gekürzt.
Die Firma Kik ist ein Ableger des Tengelmann-Konzerns. Kik gerät immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik, weil die Einzelhandelskette durch besonders geringe Löhne die Ausbeutung vor allem von Frauen auf die Spitze treibt. Der oberste Chef Erivan Haub hat seinen milliardenschweren Firmensitz in die USA verlegt.
1997 kassierte Tengelmann unter dem Firmenschild Aufbau Ost zusätzliche Staatshilfen, als er die Schokoladen-Produktion von Mülheim nach Delitzsch/Sachsen verlagerte. Obwohl der Tengelmann-Chef mehrere hundert Frauenarbeitsplätze in Mülheim vernichtet hat, zeichnete die SPD-Oberbürgermeisterin Mühlenfeld 2007 Erivan Haub mit dem Ehrenring der Stadt Mülheim/Ruhr aus!