Politik

"Außer Spesen nix gewesen"

14.03.09 - "rf-news" erhielt folgende Pressemitteilung der Ratsfraktion "AUF Gelsenkirchen/Linke":

Außer Spesen nix gewesen

Unter diesem Motto dürften sich die vom Schimmel geplagten Bürger von der Sitzung des Gesundheitsausschusses in dieser Woche verabschiedet haben, denn sie mussten ohne Unterstützung und sachkompetente Hilfe wieder gehen. Zuvor hatten sie sich Tipps anhören müssen, die sie selbst schon längst vergebens befolgt hatten: man könne sich selbst ans Gesundheitsamt wenden, Mietminderung vornehmen, klagen. Den absoluten Bock schoss Herr Heinberg von der CDU, der lieber über "ein kommunalpolitisches Konzept gegen Schimmel" geredet hätte. Das Gespräch mit den anwesenden Bürgern war ihm dagegen zuviel.

"Ich habe gefordert, dass hier eine Ortsbegehung und Messungen nötig sind; dies wurde nicht unterstützt. Der Hinweis der Gesundheitsdezernentin Frau Reker klingt mir jetzt noch in den Ohren, der Ausschuss sei für die Gesundheitspolitik da und nicht für Einzelfragen wie diese. Dass aber die einstigen Begehungen und Messungen für die Bürger abgeschafft wurden, war eine politische Entscheidung. Wer solche Fehlentscheidungen trifft, muss sich hinterher nicht wundern, wenn die Bürger vor der Tür stehen, auch wenn sie ihm dann lästig sind", berichtet Martina Reichmann, sachkundige Bürgerin für AUF Gelsenkirchen für den Bereich Gesundheit und Verbraucherschutz, von der Sitzung am letzten Dienstag.

Die 17-jährige Schülerin Buket vom Tossehof sei enttäuscht gewesen, sie habe auf ein offenes Ohr gehofft. An der Wand über ihrem Bett wächst der Schimmel weiter.

"Die Diskrepanz zwischen den Anforderungen, die unsere Bürger an die Politik stellen, und dem Setzen von politischen Schwerpunkten seitens der etablierten Parteien wird immer größer; hier wird zum Beispiel eilig eine Sitzung anberaumt, um mittels flott verabschiedeter Vertragsänderung einem amerikanischem Investor noch mehr Geld in die Taschen zu schaufeln (siehe CBL), dort wird aus Kostengründen ein Bürgerservice eingestellt, der früher einmal der Gesunderhaltung der Bürger zugute kam. Dagegen ist Schilda ein einfaches Märchen", erklärt Reichmann abschließend.