Politik
Montagsdemonstration solidarisiert sich mit Kollegen von Deutschen Paketdienst (DPD)
Duisburg (Korrespondenz), 12.03.09: Am Montagabend kurz vor Beginn der Montagsdemonstration erschien eine ca. 20 Mann starke Gruppe von Arbeitern. Sie wandten sich an die Montagsdemonstration. Seit August kämpfen sie im Duisburger Süden um ihre Arbeitsplätze.
Sie berichteten: Die DPD hat den dortigen Depotumschlagbetrieb an die Outsourcing- Firma Ergo Logistics vermietet. 95 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz bei DPD und sollten von Ergo übernommen werden. Lohnschutz gilt in einem solchen Fall nur ein Jahr. Danach erlischt die Besitzstandwahrung. Die Kollegen befürchten zu Recht, dass ihre tariflichen Rechte ausgebootet werden sollen. Deshalb hatten 52 Kollegen das abgelehnt und dagegen geklagt. Daraufhin wurden sie gekündigt.
Sie haben sich inzwischen erfolgreich gegen den Einsatz von jugendlichen Streikbrechern gewehrt. Sie haben auch im letzten Jahr eine Demonstration mit 150 Leuten im Stadtteil vor dem Betrieb organisiert. Die DPD hat daraufhin über ihren Schichtleiter mit Schikanen gegen die Kollegen geantwortet. Diese sind nun fest entschlossen, "eine Schippe drauf zu legen."
Deshalb sind sie auch zur Montagsdemonstration gekommen. Dort wurde nun vereinbart, bei der kommenden Montagsdemonstration in Duisburg am 16. März eine kämpferische Kundgebung mit Demonstration durchzuführen. Die Kollegen versprachen, dazu mit Frauen und Kindern zu kommen und unter ihren Bekannten zu mobilisieren. Die Montagsdemonstranten verpflichteten sich, Delegationen aus den Betrieben und von kämpferischen Initiativen und Einzelpersonen aus Kultur und Politik usw. zu gewinnen, sich zu beteiligen.
Der Kampf um ihre Arbeitsplätze nötigt großen Respekt ab und ist ein gemeinsamer Kampf mit der Bewegung gegen Hartz IV.
Der Hintergrund: DPD mit 7.000 Beschäftigten in Deutschland gehört zur französischen Post-Gruppe und hat der deutschen Post-Tochter DHL den Kampf um Marktanteile angesagt. Eine Fusion mit dem drittgrößten Konzern, Hermes wurde angekündigt. Für diesen Konkurrenzkampf sollen noch viele Kollegen und Kolleginnen nicht nur bei DPD ihre Arbeitsplätze verlieren.
Mit großer Begeisterung wurde abschließend das Lied "Keiner schiebt uns weg!" gesungen. Ein Lied, das 1980 im sechswöchigen Duisburger Arbeitskampf der Stahlarbeiter für die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich entstanden ist. Am Schluss gab es eine herzliche Verabschiedung: "Am Montag um 18 Uhr sehen wir uns beim "bunten Vogel" auf der Königstraße wieder!"