Politik
Brutaler Polizeieinsatz in Dresden
Dresden (Korrespondenz), 25.03.09: Am Samstag, den 21. März, wurde in Dresden das Haus Hechtstraße 7 (im Hechtviertel) von ca. 110 meist jugendlichen Menschen besetzt. In der Nacht wurde das Haus von der Polizei gewaltsam geräumt. Auf der Straße informierten Tafeln und ein Stand über die Situation der Stadtteile Hecht, Neustadt und Pieschen. Viele neugierige Anwohner und Passanten besuchten das Haus, es wurde gefeiert, gespielt und getanzt.
Als um 22 Uhr aus Rücksicht vor den Nachbarn die Musik leiser gedreht wurde, griffen ca. 100 vermummte und voll gepanzerte Polizisten das Haus an. Die Leute auf der Straße wurden brutal vertrieben. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt, davon mindestens drei durch losgelassene Polizeihunde. Zeitgleich wurde das Haus von Spezialeinheiten gestürmt. Wer nicht mehr flüchten konnte, wurde zu Boden geworfen, getreten und gefesselt.
Sechs Hausbesetzer versuchten, der brutal vorgehenden Polizei durch eine Flucht über die Dächer zu entgehen, wurden aber durch den Einsatz eines Hubschraubers gefasst, mit Tritten wieder ins Haus befördert und ebenfalls gefesselt. Die Polizei drang ohne jede Vorwarnung in das besetzte Haus ein.
Damit verlängert sich die Liste der völlig unverhältnismäßigen Polizeieinsätze der letzten Monate. Wir fordern ein Ende der Polizeigewalt gegen Protest und Widerstand in Dresden! Wir fordern die öffentliche Stellungnahme des Einsatzverantwortlichen! Wir fordern eine objektive Berichterstattung der Dresdner Presse!
Am Montag, den 23. März, fand eine friedliche Protestdemonstration von 60 meist Jugendlichen gegen diese Polizeigewalt in Dresden statt, welche wiederum durch massives Polizeiaufgebot begleitet und bedroht wurde.