Betrieb und Gewerkschaft

Hannover: Mehrere VW-Kollegen in Hungerstreik getreten

28.03.09 - In Hannover sind gestern mehrere Kollegen der WOB AG in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Der Kreisverband Hannover-Hameln und die Betriebsgruppe VW Hannover der MLPD schickte den Kollegen die folgende Solidaritätserklärung:

"Liebe Kollegen, in Eurem Kampf um die Weiterbeschäftigung bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover habt Ihr Euch zu einem mutigen und selbstlosen Schritt entschlossen. Wir haben davor große Achtung und Respekt! Eure Aktion kann ein Anfang für einen langen und harten Kampf sein, für den Ihr Eure Kräfte aber erhalten müsst. In der Geschichte der Arbeiterbewegung haben sich Hungerstreiks nicht bewährt. Wir treffen damit die Kapitalisten nicht an ihrer schwächsten Stelle, der Produktion, sondern schwächen uns selbst.

Wir sind sicher, daß Euer Kampf vielen Menschen in diesem Land und auch über die Grenzen hinweg ein Signal gibt, sich nicht länger dem Profitstreben der Monopolkonzerne wie VW, Daimler, Siemens und wie sie alle heißen, unterzuordnen. Wir versichern Euch, alle unsere Möglichkeiten zu nutzen, um Euren berechtigten Kampf bekannt zu machen und Solidarität zu organisieren!

Seit Jahren verrichtet Ihr zusammen mit der ganzen Belegschaft von VWN dieselbe Arbeit, werdet aber schlechter bezahlt. Zukunftsperspektive und Familienplanung? Fehlanzeige!

Unser aktuelles 13-Punkte-Programm fordert dagegen:
·  Kampf für die feste Übernahme der Leiharbeiter in den Betrieben
·  Entfristung der Zeitverträge
·  Gleiche Löhne und Arbeitsbedingungen für Leih- und Festarbeiter
·  Kündigung der Niedriglohntarifverträge für Leiharbeiter durch die Gewerkschaften

Diese Forderungen können wir nur in einem harten Kampf durchsetzen. Appelle an die Politiker der bürgerlichen Parteien werden uns dabei nicht helfen. Eine starke Gewerkschaft, eine starke IGM als Kampforganisation - das ist es, was wir brauchen. Für die Einheit von Stammbelegschaft und Leiharbeitern! Nur gemeinsam sind wir stark.

Wenn der BR-Vorsitzende H. Söfjer letzthin den Werksschutz gegen Euch rief, dann hat er sich damit vollständig disqualifiziert. Wer den Klassengegner auf uns hetzt, hat sein Mandat verwirkt. Doch Söfjer ist nicht die IG Metall – sein Verhalten treibt jedem aufrechten Gewerkschafter die kalte Wut auf die Stirn. Das muß darin münden, sich umso mehr für eine kämpferische IGM einzusetzen.

Ihr schreibt: 'Der Kapitalismus hat versagt' – genau richtig! Er verdient die Abwrackprämie
(aber ohne Prämie!- Anmerkung Redaktion rf-news) - die Alternative ist der echte Sozialismus. Für den Kampf darum steht die MLPD. Wir werden unseren Wahlkampf zur Bundestagswahl 2009 in den Dienst der Arbeiterinteressen im Kampf für den Sozialismus stellen. Dazu brauchen wir Eure Mitarbeit – unterstützt die Wählerinitiative für die Kandidatur unseres Direktkandidaten in Hannover-Nord. Sie trifft sich erstmals am Sonntag 5. April um 11 Uhr im Freizeitheim Stöcken.

Mit kämpferischen und solidarischen Grüßen
i.A. Kurt Kleffel"

pdf-SymbolDer Brief im Wortlaut zum Download und Ausdrucken