Politik
Kempten: Jugendliche erteilen Neonazis eine Abfuhr
Kempten (Korrespondenz), 24.03.09: Am Samstag, den 21. März, versammelten sich gut 300 Leute - der überwiegende Teil davon Jugendliche - zu einem lautstarken Protestmarsch gegen Rassismus und faschistische Gewalt durch die Innenstadt Kemptens. Anlass war, dass vor ca. zwei Wochen Neonazis mitten in der Stadt einen aus Pakistan stammenden 17-jährigen Jugendlichen krankenhausreif geschlagen hatten.
Spontan hatten sich daraufhin einige Schüler zusammengetan und beschlossen, ein "Zeichen" dagegen zu setzen. Wenige Minuten nach Beginn der Kundgebung erschien ein Trupp von etwa zehn Neonazis, sie entrollten ein Transparent und störten die Kundgebung. Diese Aktion sollte für sie aber zum Debakel werden. Nach dem Eingreifen der Polizei zogen sie sich zwar etwas zurück.
Aber die Empörung und Wut der Demoteilnehmer war groß und sie nahmen spontan die Verfolgung der Faschisten auf. Die Veranstalter lösten daraufhin die Demonstration auf. In der Altstadt gelang es den Demonstranten, die Neonazis in einer kleinen, engen Gasse einzukreisen.
Lautstark wurde ihnen mit antifaschistischen Parolen eingeheizt. Zur Abkühlung wurden auch ein paar Wasserbomben geworfen. Rund eineinhalb Stunden dauerte die Blockade an. Nur mit Hilfe eines größeren Polizeiaufgebotes gelangten die Neonazis schließlich zum Bahnhof, wo sie in ihre Autos stiegen.