International
Philippinen: Barack Obama weigert sich, US-Truppen abzuziehen - Volksbewegung organisiert Protest
24.03.09 - Mehr als 500 Aktivisten haben am vergangenen Freitag in Manila anlässlich des sechsten Jahrestags der militärischen Besetzung des Irak den sofortigen Abzug der US-Truppen aus dem Irak und den Philippinen gefordert. Bei dieser Aktion klagten die Teilnehmer die Verbrechen der US-Besatzer im Irak und auf den Philippinen an. "Visiting Forces Aggreement" ("Vereinbarung über besuchende Streitkräfte") heißt der Vertrag, wonach sich seit 1999 US-Truppen auf den Philippinen aufhalten.
US-Präsident Barack Obama bedankte sich jüngst bei der philippinischen Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo zufrieden für die Beibehaltung dieser Vereinbarung. So führt die Obama-Regierung die Politik von Bush unverändert fort, die Philippinen weiter als militärische Basis für ihre Aggressionskriege unter anderem zur Unterdrückung von Befreiungsbewegungen in der Region zu nutzen.
Keineswegs als "Besucher" empfindet die Masse der Bevölkerung auf den Philippinen die US-Militärs. Renato Reyes, Generalsekretär von "Bayan International", protestierte bei der Demonstration gegen ihre weitere Stationierung und erklärte: "Insbesondere sehen wir, was die Philippinen angeht, nicht, dass Obama die Linie der Außenpolitik von Bush verlässt."
An dem Protest beteiligte sich auch die Frauenorganisation "Gabriela", die sich gegen die von US-Soldaten verübten Vergewaltigungen wehrt. Für viele philippinische Bürger ist die Zeit des Vietnam-Kriegs noch in lebendiger Erinnerung, als die Philippinen Luftwaffen- und Flottenstützpunkt für die Angriffe auf Vietnam waren. Bis heute verhasst ist gerade auch der Bordellbetrieb, den die US-Militärs auf den Philippinen als "Erholungsbasis" für ihre kämpfenden Truppen einrichteten.
Während in den vergangenen fünf Jahren täglich bis zu 4.000 Menschen die Philippinen als Arbeitsemigranten verließen, droht inzwischen aufgrund der Weltwirtschaftskrise eine drastische Rückkehrwelle, vor allem aus den USA und den Golfstaaten. Befürchtet werden bis Jahresmitte eine halbe Million Rückkehrer, die ihre Arbeitsländer verlassen müssen. Das wird zusammen mit anderen Folgen der Weltwirtschaftskrise auch auf den Philippinen die Widersprüche enorm verschärfen und den antiimperialistischen Kampf und Protest gegen die reaktionäre Arroyo-Regierung herausfordern. (Weitere Informationen und Bilder unter Bulatlat.com)