Betrieb und Gewerkschaft

Qimonda: Kampf um jeden Arbeitsplatz - Jetzt müssen wir Schlussfolgerungen ziehen!

27.03.09 - Das ist die Überschrift von "Qimonda aktuell 3", das die MLPD Dresden gestern herausgegeben hat. Darin heißt es weiter:

"2.500 Kollegen von Qimonda gehen zum 1. April in eine Transfergesellschaft über - die Vorstufe zur Arbeitslosigkeit. Viele befürchten, dass sie erheblich weniger Geld bekommen und sich das auch auf ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld auswirkt. Firmenleitung, Insolvenzverwalter und Betriebsratsspitze haben ein gewaltiges Chaos produziert, dessen Preis die Kollegen bezahlen sollen - das ist das Ergebnis einer Politik, die unbedingt den "Betriebsfrieden" erhalten wollte und der Illusion nachhing, die Arbeitsplätze ließen sich durch gute Zusammenarbeit mit der Konzernspitze retten.

Mehrere Mahnwachen und drei große Demonstrationen unternahmen die Kollegen, zeitweise unterstützt von Kollegen von Infineon, aus anderen Betrieben, der Montagsdemonstrationen der Umgebung, der MLPD, der Partei 'Die Linke', ihren Familien und vielen anderen. Das bestätigte eindrucksvoll: Wer kämpft, erfährt Solidarität!"

Das ganze Flugblatt mit den Schlussfolgerungen für den weiteren Kampf um jeden Arbeitsplatz hier zum Download:

Seite 1

Seite 2

Einen interessanten Blick auf die Bedeutung von Qimonda im Interesse des Erhalts einer lebenswerten Umwelt wirft eine Erklärung, die von Prof. Dr. Josef Lutz von der TU Chemnitz am 25. März 2009 herausgegeben wurde. Darin heißt es:

"10 Prozent allen elektrischen Stroms weltweit wird von Rechnern und Servern verbraucht. Das ist mehr als alle Erzeugung elektrischer Energie durch neue regenerative Energiequellen (Windräder, Solaranlagen usw). (...) Qimonda in Dresden hat eine Technologie entwickelt, die den Stromverbrauch der Speicher um 40 Prozent verringert. Im Interesse des Erhalts einer lebenswerten Umwelt ist es dringend erforderlich, diese Technologie so schnell wie möglich und im Massenumfang einzusetzen.

Dies wird nicht im Selbstlauf erfolgen. Es bedarf Vorschriften für energiesparsamere Speicher. Dies muss als politische Forderung aufgestellt werden. Den Herstellern von Rechnern und Servern sollte vorgeschrieben werden, in kurzer Zeit energiesparsame Techniken einzusetzen. Neue Rechner und Server sind mit energieeffizienten Speichern auszustatten. Es wäre auch angebracht, vorhandene energieverschwendende Server mit effizienten Speichern nachzurüsten.

Wird dies durchgesetzt, so wird das Qimonda-Werk in Dresden dringend gebraucht. Alle 3000 Arbeitsplätze. Neueinstellungen würden erforderlich werden."

pdf-SymbolDie Erklärung im Wortlaut zum Download