Betrieb und Gewerkschaft
Ostermontag: Mahlekolleginnen und -kollegen demonstrieren gegen geplante Arbeitsplatzvernichtung
Aschaffenburg (Korrespondenz), 14.04.09: Am Ostermontag trafen sich nach einem Sternmarsch von drei regional unterschiedlichen Ausgangspunkten ca. 600 Kolleginnen und Kollegen von Mahle, unterstützt von zahlreichen Beschäftigten unterfränkischer Betriebe bei dem seit dem 30. März eingerichteten Soli-Zelt vor dem Tor des Alzenauer Mahle-Werkes. Sternmarsch und Kundgebung standen unter dem Motto "Eine Region steht auf". Die Schließung des Werkes soll mit vereinter Kraft verhindert werden.
Viele Auseinandersetzungen darum, wie der Kampf erfolgreich weiter geführt werden kann, prägten die Diskussionen. Ist die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich geeignet, Arbeitsplätze zu erhalten? Wie setzt man die Geschäftsführung von Mahle stärker unter Druck? Demonstrationen sind gut - aber müssen sie nicht mit Streiks untermauert werden? Manche meinten, dazu wäre es zu spät. Aber noch wird zumindest teilweise produziert. Ein Druckmittel gäbe es also schon.
Die Politiker der bürgerlichen Parteien "bitten die Geschäftsführung um Gehör". Viele erwarten davon kaum etwas. Aber kann man auf die eigene Kraft vertrauen, müssten dann nicht viel mehr auf der Straße sein? Muss nicht der Kapitalismus abgeschafft werden, damit die Arbeiter eine gesicherte Zukunft haben? Das schälte sich immer stärker als Kern der Debatten heraus. ...
Ganze Trauben von Kolleginnen und Kollegen bildeten sich bei Gesprächen mit einem Genossen der MLPD, der die "Rote Fahne" verkaufte und Unterschriften für die Wahlzulassung der MLPD sammelte. Wie soll der echte Sozialismus funktionieren? Warum will die MLPD überhaupt zur Bundestagswahl antreten? Vor allem, um solche Gespräche massenhaft zu führen – denn die Arbeiterbewegung braucht Klarheit über Weg und Ziel ihres Kampfes. Zehnmal stand am Ende solcher Diskussionen die Unterschrift auf der Liste.
Am nächsten Samstag wird die nächste Demonstration in Alzenau stattfinden – mit Kollegen aus allen deutschen Mahle-Werken. Dazu wird auch die MLPD entsprechend ihren Kräften mobilisieren.