Jugend
"In der Jugend steckt alles drin"
26.04.09 - Am 25. April trafen sich im Arbeiterbildungszentrum Gelsenkirchen über 50 Aktive aus allen Teilen Deutschlands, um den Schlussspurt der Vorbereitung für das 14. Internationale Pfingstjugendtreffen am 30./31. Mai auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn einzuläuten. Getragen wird es von einer Aktionseinheit aus verschiedenen Organisationen, Gruppen, Vereinen und der Initiative Hunderter Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Das Pfingstjugendtreffen entwickelte sich seit den 1980er Jahren zum größten selbstorganisierten und überparteilichen Jugendfestival in Deutschland.
Die letzten Treffen zogen jeweils zwischen 20.000 und 30.000 Besucher an. Ihre Tradition reicht bis in die Zeit des Widerstands der Arbeiterjugend gegen den I. Weltkrieg Anfang des 20. Jahrhunderts. An diese kämpferische Tradition wollen im Angesicht der tiefsten Weltwirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer verstärkt anknüpfen.
Die Gäste des Vorbereitungstreffens freuten sich über die Grüße von Ringo Bischoff, Bundesjugendsekretär der Gewerkschaft Ver.di. Sie wurden vom Koordinierungsausschuss des Pfingstjugendtreffens vorgetragen. "Sicher bietet das 14. Pfingstjugendtreffen eine gute Gelegenheit, um die Situation zu betrachten und auch, um sich zu entscheiden. Am besten für eine neue Gesellschaft. Daran lasst uns arbeiten. Die Zeit ist reif", schrieb Ringo Bischoff an das Pfingstjugendtreffen.
Viele Teilnehmer berichteten über die Aktivitäten zur Vorbereitung. Mark aus Neumünster erzählte, wie sie direkt an ihrer Schule mobilisieren: "15 Schülerinnen und Schüler wollen schon mit. Wir hoffen es werden noch einige mehr." Felix Weitenhagen, IG-Metall-Betriebsrat aus Berlin, will sich für ein Forum gegen Leiharbeit einsetzen. "Immer größere Teile der Jugend sind von diesen unsicheren Arbeitsverhältnissen betroffen. Sie fliegen in der Krise als erste auf die Straße."
Peter Weispfenning von der MLPD betonte, dass wir die Tendenz zur Politisierung und Rebellion der Jugend noch mehr nützen müssen: "Trauen wir der Jugend schon genug zu? Oder glaubt man, die Jugend müsse vor allem über Spaß, Spiel oder Top-Bands mobilisiert werden? Das wird es auch geben, aber verbunden mit den brennenden Zukunftsfragen der Jugendlichen."
Alle Teilnehmer wollen die nächsten Wochen intensiv nutzen, zahlreiche neue Unterstützer und Verbündete zu gewinnen. In der Gewerkschaftsjugend, in der Jugendumweltbewegung, im Sportverein, unter der Masse der Jugend. Mehrere 10.000 der neuen Werbeflyer wurden dazu ausgegeben. Martina Stalleicken vom Jugendverband REBELL setzt auf die Jugend: "Was die Jugend kaputt macht, ist der Kapitalismus. In der Jugend steckt alles drin, um mit Egoismus, Desinteresse und Perspektivlosigkeit fertig zu werden."
Internationale Gäste des Pfingsttreffens haben sich bereits angekündigt, unter anderem aus den USA, Italien, Kongo, Argentinien und den Niederlanden. Dutzende Programmpunkte aus Information, Kultur, Sport, Wissenschaft, Kulinarischem, Internationalem, Kinderprogramm und Berufsberatung wurden am 25. April vorgestellt und viele weitere sollen noch hinzu kommen. Im Einzelnen ist das in den nächsten Tagen auf der Homepage des Pfingstjugendtreffens nachzulesen.
Die Organisatoren der Zukunftsdemo, die am 30. Mai unmittelbar vor dem Pfingstjugendtreffen stattfindet, stellten ihren Aufrufentwurf vor: "Wir haben Träume, 1000 Ideen für die Zukunft. Aber die tiefste Weltwirtschaftskrise des Kapitalismus stellt das alles infrage. Deshalb am 30. Mai gemeinsam auf die Straße! Es geht um die Zukunftsfragen der Jugend!" Themen sind unter anderem Arbeits- und Ausbildungsplätze, Umweltschutz Bildung, Bekämpfung von Kinderarmut und ungerechten Kriege sowie der Zusammenhalt von Jungen und Mädchen sowie Ausländern und Deutschen.
Alle wichtigen Informationen können auf der Homepage des Pfingstjugendtreffen (www.pfingstjugendtreffen.de) abgerufen werden. Auch alle Anmeldungen laufen darüber. Und es werden noch viele Hände, Künstler, Sportler, Schiedsrichter, Sponsoren und Mitstreiter gesucht.