Umwelt

Münster: Anti-AKW-Veranstalter verweigert MLPD-Vertreter Redebeitrag am Mikrofon

Münster (Korrespondenz), 27.04.09: Unter dem Motto "Tschernobyl mahnt!!! - Demonstration für den sofortigen Atomausstieg" fand in Münster am 25. April eine Demonstration mit anschließender Kundgebung gegen die Renaissance der Atomkraftwerke statt.

Veranstalter war das Bündnis "Anti-Atom-Bündnis Münster". An dieser Demonstration waren insgesamt ca. 500 Personen beteiligt, darunter Vertreter von Bündnis 90/GRÜNE, MLPD, DKP, LINKE, Jusos, Kaktus-Junge Grüne und Attac sowie auch unabhängige Personen. Ebenso waren auch Westen der Gewerkschaft Verdi zu sehen. Die Jugend war an diesem Tag stark vertreten. Mit gelben Luftballons mit der wohlbekannten roten Sonne, lauter Musik und Sprechchören zogen die Demonstranten vom Hindenburgplatz bis in die Innenstadt vor das Rathaus, vor dem eine Abschlusskundgebung mit Live-Musik stattfand.

An diesem Tag wurde auch ein offenes Mikrophon angeboten. Jede Person durfte laut Aussage der Veranstalter ihre Meinung frei äußern. Dem Vertreter der MLPD wurde dieses jedoch verweigert. Die Veranstalter begründeten das damit, er hätte seinen Vortrag vorher anmelden müssen und er wäre ja auch Vertreter einer Partei, noch dazu der MLPD. Dieses Verhalten ist undemokratisch, ein Verstoß gegen die freie Meinungsäußerung aber auch klar eine bewusste Absicht die MLPD aus Veranstaltungen herauszugrenzen. Das spaltet und schwächt auch die Umweltbewegung, die überparteilich sein muss. Trotz Protest des Vertreters der MLPD ließen ihn die Veranstalter nicht ans Mikrophon.

Dennoch zeigte die MLPD auf der Demonstration und der Kundgebung Präsenz. Sie bot ihr Klimaschutzprogramm, die "Rote Fahne" und diverse andere Literatur zum Thema Umwelt an. Einig waren sich die Demonstranten in vielen Diskussionen, dass regenerative Energien nur auf Kosten der Profite gewonnen werden können, dass die Atomkraftwerke vollständig weg müssen und im neuen Bereich der regenerativen Energien auch Arbeitsplätze geschaffen werden müssen.

Positiv war im Allgemeinen auch die Reaktion auf die Notwendigkeit des gemeinsamen Widerstandes der Arbeiter- und Volksbewegung um diese politischen Forderungen auch durchzusetzen. Es gab aber auch die Haltung, auf "gewissenhafte" Politiker und den Weg des Parlamentes zu setzen, was von vielen Vertretern der bürgerlichen Parteien geäußert wurde.

Die MLPD orientierte auf den gemeinsamen Widerstand von Arbeiter- und Massenbewegung und lud an diesem Tag auch Personen zur Kundgebung des DGB am 1. Mai ein.