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Manila am 1. Mai: Marsch der 30.000 zur US-Botschaft

Manila am 1. Mai: Marsch der 30.000 zur US-Botschaft
Demonstranten mit der Forderung "Isulong ang Sosyalismo!" ("Vorwärts zum Sozialismus")

Manila (Korrespondenz), 02.05.09: Mit einem eindrucksvollen und kämpferischen Sternmarsch aus allen vier Himmelsrichtungen startete gestern die 1.-Mai-Demonstration in Manila/Philippinen. Die vier Demosäulen vereinigten sich am Bonifaciusplatz, benannt nach dem revolutionären Befreiungskämpfer des Landes (1863-1897). Die ISA ("International Solidarity Affair") beteiligte sich mit 16 Delegationen aus fünf Kontinenten, darunter Vertreter der MLPD und der Deutsch-Philippinischen Freunde aus Deutschland, an dieser Demonstration.

Die Delegierten der jährlich stattfindenden ISA feiern mit ihrem Treffen unter dem Motto "Widerstand gegen die imperialistische Krise, gegen Ausplünderung und imperialistischen Krieg" auch den 25. Geburtstag der antiimperialistischen Solidarität der internationalen Arbeiterklasse. An dem Treffen nehmen Arbeiter, Gewerkschafter, Arbeitseitsrechtler, Vertreter fortschrittlicher Parteien und Organisationen sowie Freunde und Unterstützer aus Asien und dem pazifischen Raum, Afrika, Europa, Nord- und Südamerika teil. Gastgeber ist die kämpferische Gewerkschaft KMU (Kilusang Maio Uno - Bewegung des 1. Mai).

Ganz im Zeichen der internationalen Finanz- und Weltwirtschaftskrise steht dann das dreitägige Seminar zum Thema "Die Aktualität und Bedeutung des Marxismus im 21. Jahrhundert". Ein Sprecher der ISA aus Australien brachte dieses Anliegen auf der Demo mit mehr als 25.000 Beteiligten zum Ausdruck, bevor dann mit vereinter internationaler Unterstützung zur Botschaft der USA demonstriert wurde.

Schon Tage vorher schürte die Presse eine Angststimmung gegen die Beteiligung am 1.Mai und zeigte immer wieder Bilder von hochgerüsteten Polizei- und Militäreinheiten, die sich mit Bürgerkriegsübungen auf den 1. Mai vorbereiteten: die Herrschenden stellen sich auch hier auf eine Verschärfung und Revolutionierung des Klassenkampfes und der Volkskämpfe ein. Die philippinische Arbeiterklasse, eine Kerntruppe des internationalen Proletariats und die kämpferische Volksbewegung der Philippinen lassen sich aber nicht durch solche Gewaltgebahren einschüchtern.

Die staatlich gelenkte "gelbe Gewerkschaft" Trade Union Congress of the Philippines (TUCP) fordert am 1. Mai dazu auf, angesichts der Krise des Kapitalismus für einen Verzicht und für die Klassenzusammenarbeit einzutreten. Die Demonstranten hielten sich nicht daran und forderten den Rücktritt der US-hörigen Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo und "Vorwärts zum Sozialismus!" ("Isulong ang Sosyalismo!"). Der Weg des entschiedenen Kampfes für die gegenwärtigen und zukünftigen Interessen der Arbeiterklasse und des philippinischen Volkes hat an Stärke und Kraft zugenommen und wird in Verbindung mit der internationalen Solidarität sein Ziel erreichen.