Politik
Erste Abfuhr für "Pro NRW"
Leichlingen (Korrespondenz), 09.05.09: Gestern Morgen fand in der kleinen Stadt Leichlingen, in der die faschistoide und eng mit der NPD zusammenarbeitende Partei "Pro NRW" zum Stadtrat kandidieren will, die Auftaktveranstaltung zu ihrem Hetz-Kongress gegen den Islam statt. Es nahmen fast ausnahmslos nur die 50 mit Reisebussen angereisten "Pro NRW"-Aktivisten teil. Sie trugen Deutschlandfahnen und hetzten gegen die "wirkliche Gefahr - Kommunisten", gegen angebliche "Überfremdung" und "Islamisierung". Wirklich viel konnte man allerdings nicht verstehen, da rund um den Platz Demonstranten mit Trillerpfeifen standen und "Nazis raus" riefen. Es gab etliche Leichlinger, die auf Abstand und mit Erschrecken das Schauspiel verfolgten.
Ca. 100 Gegendemonstranten und Passanten beteiligten sich am direkten Protest vor dem Platz, darunter viele Jugendliche. Die Polizei war zahlenmäßig den Demonstranten weit überlegen und darauf ausgerichtet, "Pro NRW" die Kundgebung zu ermöglichen. Rigoros ging sie auch gegen verschiedene Eierwerfer vor, die sofort mit Handschellen abgeführt worden.
Eine ältere Frau sagte: "Ich habe die Nazis vor 60 Jahren erlebt. Die haben mein ganzes Leben zerstört." Der Skandal ist, dass auch ein Polizist gegenüber jungen Gegendemonstranten vertrat, dass "Pro NRW" keine Nazis wären und wir in einer Demokratie leben würden. Mit einer massiven Polizeieskorte reiste "Pro NRW" weiter Richtung Leverkusen, wo sie von zahlreichen Gegendemonstranten empfangen wurden.
(Über die weiteren Proteste gegen den Hetzkongress von "Pro NRW" in Leverkusen und heute in Köln wird "rf-news" morgen ausführlicher berichten)