Betrieb und Gewerkschaft
Besuch bei den streikenden Kolleginnen und Kollegen von Federal Mogul
Wiesbaden (Korrespondenz), 09.05.09: IG-Metall-Pavillons zeigen schon von Weitem, hier ist was los. Auch nach dem Urteil des Arbeitsgerichts Wiesbaden, dass die Werkstore nicht mehr blockiert werden dürfen, stehen etwa 200 Kolleginnen und Kollegen vor den Toren. Die Kollegen freuen sich über jede Unterstützung von außen und lasen interessiert die Solidaritätserklärung der MLPD, einige bedankten sich ausdrücklich.
Die Kollegen sind stolz, den Streik so konsequent ausgelöst und organisiert zu haben - mit Torbesetzungen. Am Montag soll laut IGM-Streikleitung jedoch wieder gearbeitet werden, weil die Geschäftsleitung das zur Bedingung für Verhandlungen machte. "Wenn nichts rauskommt, machen wir am Dienstag den Streik gleich weiter. Aus dem Werk kommen sowieso keine Teile raus und gearbeitet wird auch nichts am Montag", meinten einige Arbeiterinnen. Ein Klein-LKW steht in der Einfahrt, Ladung unbekannt, Auftrag ebenso - also kommt er nicht auf das Gelände.
Aktuell läuft die Auseinandersetzung zwischen den Streikenden und der Geschäftsführung um die Herausgabe von Videoaufnahmen von den Streikposten durch den Werkschutz. Die ganze Aktion wird ständig vom Dach aus gefilmt. Die Streikleitung holt die Polizei, lässt die Personalien des Werkschützers aufnehmen, um entsprechend rechtlich auf die Herausgabe des illegalen Filmmaterials drängen zu können. Großer Applaus und Gelächter, als einer der nervösen Manager im Laufschritt auf des Werksgelände eilt, um auf die Polizisten einzuwirken.
Am heutigen Samstag begann ab 13.00 Uhr ein Familienfest. Die Kollegen wollen uns auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, bzw. sofort informieren, wenn Unterstützung gebraucht wird. Natürlich freuen sie sich auch über Delegationen aus Automobilbetrieben. Solidaritätserklärungen können an die IG Metall Limburg geschickt werden. Hier haben die Metaller von Federal Mogul eine extra Website.