Politik
Nachlese von der Berliner Demonstration am 16. Mai
19.05.09 - Arbeiterdelegationen von Großbetrieben aus ganz Deutschland bildeten den Kern der Berliner Demonstration, die im Rahmen eines Aufrufs des europäischen Gewerkschaftsbundes in vier Großstädten stattfand. Die Mobilisierung durch die örtlichen Gewerkschaften war aber sehr unterschiedlich. Wir bringen Auszüge aus Korrespondenzen:
"Aus Hamburg war eine Belegschaft eines Automobilzulieferers mit 110 Beschäftigten in Berlin, während aus den Riesenbetrieben wie Airbus die Beteiligung nur bei einem Dutzend Kollegen, vor allem IG-Metall-Funktionäre, lag."
Aus Lübeck wird berichtet: "Mir fiel in einem stärkeren Block ein Transparent von Honeywell-Kollegen aus Glinde auf mit der Forderung nach der 30-Stunden-Woche. Drei Kollegen unterschrieben für die Wahlzulassung der MLPD."
"Aus Hannover waren insgesamt etwa 140 VW-Kollegen und Angehörige, darunter drei ehemalige Leiharbeiter, dabei. Bemerkenswert ist, das etwa die Hälfte der Kollegen ihre Partner und/oder Kinder mitbrachten, zum Teil ganze Familien mit vier und mehr Personen... Von Continental war eine große und unübersehbare Delegation beteiligt mit der unmissverständlichen Losung des gemeinsamen deutsch-französischen Kampfes gegen die Werksschließung. Ein großes oranges Transparent von Conti-Kollegen und Vertrauensleuten mit zehnsprachiger Übersetzung des Worts 'Solidarität' (alle Sprachen mit Conti-Standorten) drückt dabei schon eine Steigerung aus zur Forderung nach einem länderübergreifenden Kampf aller Conti-Standorte. Die Kollegen waren sehr interessiert am Automobilarbeiterratschlag und tauschten Adressen aus"“
"Auf der Demo wurden Opel-Arbeiter aus Bochum gesichtet, die selbst angefertigte T-Shirts mit der Aufschrift 'Wir sind die soziale Unruhe' trugen."
Die am Freitag erscheinende aktuelle Ausgabe der Wochenzeitung "Rote Fahne" berichtet ausführlich in Wort und Bild über die Berliner Demonstration.