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14. Internationales Pfingstjugendtreffen: Gute Stimmung, viel Spaß und wichtige Auseinandersetzungen über Zukunftsfragen
30.05.09 - Bei strahlendem Wetter und in guter Stimmung setzten tausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus vielen Ländern das 14. Internationale Pfingstjugendtreffen auf der Trabrennbahn in Gelsenkirchen fort. Sport, Spiele, Spaß, guter Zusammenhalt, internationale kulinarische Spezialitäten und viele wichtige Diskussionen und Veranstaltungen über Zukunftsfragen.
Eine ungeheure Vielfalt von Aktivitäten, von Veranstaltungen und Auseinandersetzungen, von Sport und Spiel bringen die große Initiative dieses Pfingstjugendtreffens zum Ausdruck, die Stimmung ist geprägt von Zusammenhalt, solidarischer Streitkultur und Optimismus.
Der 12jährige Leander aus Gelsenkirchen ging als Reporter für rf-news über den Platz und machte Interviews mit Jugendlichen und Erwachsenen: "Was findet ihr am schönsten beim Pfingstjugendtreffen?" "Dass hier so viele Kinder sind", sagte Aline, 17, Gelsenkirchen. "Ich finde es schön, dass die Jugendlichen hier so kreativ sind und ihre Sachen vertreten", meint Hugo, 53, Krefeld. Und Lisa, 22, Gelsenkirchen: "Kinder kommen zusammen und tun was für ihre Zukunft."
Im Hogo-Hauer-Treff sangen Revierspatzen Lieder aus dem Ruhrpott und wurde über "Weltwirtschaftskrise und Bergbau" diskutiert, im Treffpunkt Wasserkante diskutierten Hafen- und Werftarbeiter gegen die Abwälzung der Krisenlasten, im Frauen- und Mädchen-Treff stellten die Initiatorinnen die Weltfrauenkonferenz in Venezuela 2011 vor und vieles andere mehr.
Eine Reporterin berichtet von der Diskussionsrunde "Bundesweite Schüler -und Studentenproteste im Juni 2009": "Christoph Klug von der Offenen Akademie leitete die spannende Diskussion, an der Beteiligte der Schüler- und Studentenproteste aus verschiedenen Städten in Deutschland, aus Österreich, Griechenland, Italien und Marokko teilnahmen. Die Teilnehmer befassten sich mit der Perspektive des geplanten Bildungsstreiks. Sehr spannend waren die Berichte aus Österreich und Griechenland. Überall wird gerade die Frage nach den Bündniskräften aufgeworfen; dass man sich an Lehrer und Eltern wendet, besonders auch an die Arbeiterjugend und die Arbeiterbewegung. Der Wunsch nach einer Wissenschaft ohne Unterdrückung und Zensur durch die großen Konzerne bringt auch die Frage nach einer befreiten Gesellschaft auf die Tagesordnung."
Das Fußballturnier ist zur Stunde noch in vollem Gange. Unter dem Motto "Freundschaft im Wettkampf" sind mehr als 30 Mannschaften aus ganz Deutschland, mehrere aus Gelsenkirchen selbst, mit Feuereifer bei der Sache. "rf-news" wird morgen mehr berichten.
Bis zu 40 Zuhörer und aktive Diskutanten nahmen an der Veranstaltung mit Vertreterinnen und Vertretern des Zentralkomitee der MLPD teil, in der unter dem Motto "Mitglieder des ZK der MLPD stehen Rede und Antwort" Peter Borgwardt, Jörg Weidemann, Roland Meister und Dagmar Kolkmann-Lutz aus ihrer Arbeit berichteten. Eine Kernfrage war, ob die Linkspartei nicht noch mehr Einheit an den Tag legen sollten. "Unbedingt", nahm Peter Borgwardt Stellung, "muss im Kampf gegen die Abwälzung der Krisenlasten, gegen den Neofaschismus und für den Erhalt und die Erweiterung demokratischer Rechte das Trennende überwunden werden."
Wenn heute aber aus allen Kanälen "Kritik am Turbokapitalismus" laut werde, dann müssen wir uns darüber im klaren sein, dass für den Kampf zum Sturz der Herrschaft des Monopolkapitals, für den Kampf um eine wirklich befreite Gesellschaft und welchen Weg wir dazu einschlagen, ein aktiver ideologisch-politischer Streit geführt werden und der Opportunismus bekämpft werden muss.
Mike Stout konzertierte am Samstag mal nicht auf der Hauptbühne, sondern beim Kinderkonzert im REBELL-Zelt. Seine Texte, seine fetzigen Rhythmen und sein temperamentvoll witziges Auftreten kamen bei den Kindern gut an, z.B. wie das amerikanische Volks Bush aus dem Amt gejagt hat. Im Mittelpunkt stand das gemeinsame Einüben des Refrain "Don’t let them put out the fire". Der Großteil der Kinder will morgen mit Mike Stout auf der Hauptbühne auftreten.
Eine der Hauptveranstaltungen war die Podiumsdiskussion "Antifaschismus im Zeichen der Wirtschaftskrise", über die wir ausführlich in der nächsten Printausgabe der Roten Fahne berichten werden. Teilnehmer war unter anderen Wolfgang Dominik vom VVN-Vorstand. Eine wichtige Erscheinung ist, dass die Neofaschisten heute zum Teil mit einer sehr geschickten Demagogie auftreten, sogar T-Shirts mit Che-Aufschrift tragen und ähnlichem. Man wird ihrer nicht Herr durch Spontiaktivitäten.
Die Jugend steht links, das ist keine Frage, notwendig ist aber eine intensive ideologisch-politische Aufklärungsarbeit z.B. an den Schulen. Der These, dass der Faschismus im Kapitalismus unvermeidbar sei, trat unter anderem Peter Weispfenning vom ZK der MLPD entschieden entgegen: er kann durch breite Massenaktion verhindert werden. Dazu muss sich der antifaschistische Kampf unbedingt auf breite Kräfte stützen.
Der REBELL veranstaltete eine Kinder-Ralley. Die Kinder bekamen ein Kärtchen, mit dem sie zehn Punkte sammeln mussten. An allen Ecken des Platzes gab es Aktivitäten, Geschicklichkeitsspiele, Stelzenlauf: Kinder von 5 bis 13 Jahre waren mit großem Eifer dabei.
Jetzt freuen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 14. Internationalen Pfingstjugendtreffens auf einen festlichen Abend und auf die große Jugendbildungsveranstaltung morgen früh mit dem Parteivorsitzenden der MLPD, Stefan Engel.