Politik

300.000 beim Kirchentag in Bremen

28.05.09 - Am Sonntag, den 24. Mai, ging der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag in Bremen zu Ende. Er wurde von Bundespräsident Horst Köhler eröffnet. Insgesamt sollen sich 300.000 Menschen quer durch die christlichen Konfessionen beteiligt haben. Im Mittelpunkt der vielseitigen Veranstaltung stand das Thema Weltwirtschaftskrise. Es war kein "kämpferischer Kirchentag",  wie die bürgerlichen Medien es zum Teil erwartet hatten. Denn in der Vergangenheit gab es solche durchaus in Zeiten wirtschaftlicher und offener politischer Krisen, z.B. zu den Höhepunkten der Friedensbewegung. Die Regie gab stattdessen das Motto der "Nachdenklichkeit" aus.

Selbst die bürgerliche "FAZ", sonst bei kämpferischen Regungen innerhalb der Kirche vor drohendem sozialen Ungehorsam warnend, stellte mit gewisser Enttäuschung fest, dass die Aussagen der Kirchenführung sehr "diffus" gewesen seien. Die Kirche habe "eine Chance verpasst", zu sagen, "wie der Glaube in der Krise helfen" könne. Und sie zog das Resümee, dass die Zeit wohl vorbei sei, den "Glauben zum Event" zu machen, um damit Massenbegeisterung zu erzeugen, wie das früher durchaus gelungen sei.

Dennoch: einen kämpferischen Zug hatte der Kirchentag zumindest am Rande zu vermelden. Diesen brachten rund 200 tamilische Demonstranten ein, die dort gegen die Unterdrückung des Freiheitskampfes des tamilischen Volkes protestierten.