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67 tote Bergarbeiter nach Grubenunglück in Südafrika gefunden
Marl (Korrespondenz), 04.06.09: Im Harmony-Goldbergwerk bei Welkom, 240 Kilometer südwestlich von Johannesburg, starben Bergleute offenbar an Rauchvergiftung, nachdem ein Feuer ausgebrochen war. Wieviele Bergleute getötet wurden, kann derzeit niemand sagen, denn die Bergleute waren illegal in der Goldgrube.
Der illegale Abbau von Golderz wird durch Syndikate organisiert, die Mitarbeiter von legalen Bergwerken bestechen, um Zugang zu verlassenen Teilen eines Bergwerkes zu verschaffen. Diese Syndikate stecken Millionengewinne ein, während die Bergleute unter unmenschlichen Bedingungen zum Teil Monate unter Tage verbringen. Sie werden von Bergarbeitern, die legal in den Minen sind, mit Lebensmitteln und Trinkwasser versorgt.
Dazu kommt, dass die südafrikanischen Goldbergwerke, die seit 120 Jahren betrieben werden, die tiefsten der Welt sind. Unter Johannesburg und Bergbaustädten wie Welkom erstrecken sich Stollen, die Tausende von Kilometern lang und bis zu 3,5 Kilometer tief sind. Die Arbeit in den Bergwerken ist schon unter den Bedingungen eines legalen Bergwerks äußerst schwierig und gefährlich.
Das Gestein ist tief unter der Erde heiß, die Stollen müssen aufwendig mit Wasser gekühlt werden. Der Druck des Felsens ist enorm, immer wieder stürzen verlassene Abschnitte einer Mine ein, was an der Oberfläche wie ein kleines Erdbeben zu spüren ist. Während die Syndikats-Bosse die Profite einstreichen, sind allein bei der Harmony-Goldmine in den letzten zwei Wochen fast 300 illegale Bergarbeiter festgenommen worden.
Glück AUF