International
Interessanter Film zum Massaker auf dem Tiänanmen-Platz
Magdeburg (Korrespondenz), 04.06.09: Ich habe gestern Abend bei der ARD einen interessanten Bericht zum Massaker auf dem Tiänanmen-Platz gesehen. Die Demonstranten haben in Momenten der Verzweifelung immer wieder die "Internationale" gesungen. Es wurde auch eine Art "Statue für die Freiheit" aufgestellt.
Im Prinzip wendeten die Menschen die Kampfformen der Kulturrevolution an: Große Massenmobilisierung, Hunderttausende unterwegs, Reden und Debatten, politische Forderungen an die Regierung. Es gab sogar eine Diskussion mit der KP-Führung, wo mutige Vertreter der Kämpfenden ihre Forderungen stellten, vor allem gegen Korruption und mehr politische Rechte. Die Demonstranten diskutierten mit den anrückenden Soldaten und konnten sie über Tage immer wieder aufhalten, die Soldaten rückten ab. Die Soldaten selbst wollten gegen das Volk nicht vorgehen und verbrüderten sich oft mit ihnen.
Aber die Lage hatte sich geändert, es war eben kein Sozialismus mehr Die bürokratisch-kapitalistische Regierung um Deng Xiaoping bezeichnete das als konterrevolutionär und setzte Truppen ein, die sich missbrauchen ließen und ein Massaker verübten. Der Film zeigte auch, dass es wachsenden Widerstand gibt, z.B. die "Mütter vom Tiänanmen", verschiedene Oppositionelle auch Arbeitergewerkschaften.