Betrieb und Gewerkschaft
Flughafen München: Fristlose Kündigungen wegen Warnstreik
11.06.09 - Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet am 3.6. über die fristlose Kündigung von sieben Mitarbeitern des Flughafens München wegen der Beteiligung an einem Warnstreik.
Es sei von der Flughafen München GmbH (FMG) "über 90 Mitarbeitern im Bodenverkehrsdienst mit Kündigung gedroht worden, weil der Warnstreik vor zwei Wochen nach Ansicht der FMG illegal war. Die Gesellschaft beruft sich auf ein Urteil des Arbeitsgerichts... Die FMG wisse, dass die Kündigungen 'juristisch auf wackeligen Beinen stehen' und habe den Großteil zurückgezogen, sagte Emmenegger (Ver.di-Projektsekretär am Flughafen - rf-news). Mit einigen exemplarischen Fällen wolle man Belegschaft und Gewerkschaft unter Druck setzen. Die angeführten Begründungen seien nicht haltbar. So seien vier Mitarbeiter der FMG-Tochter 'Aeroground' davon betroffen. Die FMG argumentiert, dass diese nicht zum Streik aufgerufen worden seien. Verdi sieht dies anders: Die rund 30 Beschäftigten arbeiteten im Gemeinschaftsbetrieb mit dem Bodenverkehrsdienst der FMG und würden durch den gleichen Betriebsrat vertreten, sagte Emmenegger. Drei weitere Mitarbeiter, die dem Betriebsrat angehören oder für diesen kandidieren, erhielten laut Verdi die Kündigung, weil ihnen 'Rädelsführerschaft' und 'Missbrauch von Betriebsmitteln' vorgeworfen wird. So habe ein Fahrer seinen Bus abgestellt und den Schlüssel mitgenommen, um dem Aufruf zu folgen, schilderte der Verdi-Projektsekretär."
Die FMG hat gegen Ver.di außerdem Klage auf Schadensersatz eingereicht, weil sie zum Warnstreik aufgerufen hatte. Die 400 Beschäftigten des Bodenpersonals fordern wegen extremer gesundheitlicher Belastung zusätzliche freie Tage für Nachtarbeit und bezahlte Arbeitspausen.