Betrieb und Gewerkschaft

KiTa-Demo in Münster

Münster (Korrespondenz), 12.06.09: In Münster demonstrierten am 9. Juni rund 200 Erzieherinnen und Erzieher mit Kindern, Trillerpfeifen und Trommeln vom Schlossgarten bis zum Rathaus am Prinzipalmarkt.

Selbstgemachte Schilder und Transparente der Erzieherinnen und Erzieher schmückten das Bild der Demonstration. Bei der Karstadt-Filiale an der Salzstraße verlas der Geschäftsführer der Gewerkschaft Ver.di, Bernd Bajohr, eine Solidaritätserklärung an die Beschäftigten von Karstadt.
Oberbürgermeister Tillmann (CDU) bekam hingegen weniger Aufmerksamkeit von den Beschäftigten der städtischen Kitas. Sein Redebeitrag, in dem er die Arbeitsbedingungen an den Kitas als „gesellschaftliches Problem“ bezeichnete, das „sich auch in Münster nicht lösen lasse“ stieß bei den Erzieherinnen und Erziehern auf ein aufgebrachtes Brummen. Die wahren Ursachen liegen darin, dass die Stadt an den sozialen Einrichtungen immer mehr spart und gleichzeitig immer mehr Geld für Großinvestitionen zu Gunsten von Großfirmen ausgibt. Dieses sehen auch ein Großteil der Erzieherinnen und Erzieher so.
In der letzten Woche wurden in Münster 19 von 28 städtischen Kitas bestreikt. Die Demonstration zeigte deutlich, dass die Beschäftigten der städtischen Kitas in dem Kampf für bessere Arbeitsbedingungen noch lange nicht klein beigegeben haben. Selbst ein Brief der Stadtverwaltung, in dem den Beschäftigten mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht wurde konnte sie nicht einschüchtern. „Jetzt erst recht“, fasst Bajohr die Stimmung der Beschäftigten zusammen.