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Afghanistan: Krieg und deutscher Militäreinsatz fordert Blutzoll!

24.06.09 - In Nordafghanistan  sind am 23. Juni weitere drei deutsche Soldaten bei einem Feuergefecht mit Taliban-Kämpfern ums Leben gekommen. Bisher starben 35 deutsche Soldaten seit Beginn des Auslandseinsatzes im Jahr 2002. Scheinheilig bedauert die Bundesregierung den Tod der jungen Soldaten im Alter zwischen 21 und 23 Jahren. Verteidigungsminister Jung (CDU) lässt verkünden, dass die Soldaten „ … im Einsatz für den Frieden gefallen sind.“ Dass es bei dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan – einem von insgesamt 11 Auslandseinsätzen – um den Frieden gehe ist eine Propagandalüge. Dazu gehört die Methode, ständig das Wort Krieg zu vermeiden: stattdessen ist von „Stabilisierungseinsätzen“, von „Wiederaufbaueinsätzen“ und vom „Kampf gegen den Terrorismus“ die Rede.

Die  über  3 500 Bundeswehrsoldaten  wurden nach Afghanistan geschickt, um im Kampf um Märkte, Einflussgebiete und Rohstoffe im Interesse der Großkonzerne an vorderster Stelle mitzumischen. Deutsche Soldaten sterben am Hindukusch nicht für  den Frieden oder Wiederaufbau des Landes ... Offener ist da schon der  Wehrbeauftragte des deutschen Bundestages, Reinhold Robbe: „Wir bauen hier im Moment keine Brücken und bohren keine Brunnen – wir befinden uns im Krieg.“  Drei Monate vor der Bundestagswahl versucht die Große Koalition in Berlin die Tatsache der Kriegsführung durch die Bundeswehr zu vertuschen. Weiss sie doch sehr genau, dass eine große Mehrheit der Bevölkerung hier den Militäreinsatz in Afghanistan ablehnt!

Möglichst heimlich soll deshalb die weitere Intensivierung der Kriegsführung vor sich gehen: Inzwischen wurde das einzusetzende Kontingent von Soldaten auf 4 500 erhöht; bis zu 100 Soldaten des sogenannten Elitekommandos KSK dürfen in Afghanistan einfallen; es dürfen nach den gepanzerten Transportern der Typen „Dingo“ und „Fuchs“ jetzt auch vier schwere Schützenpanzer „Marder“ eingesetzt werden; neu beschlossen wurde bei der NATO, Awacs-Aufklärungsmaschinen zu entsenden, die auch den Einsatz von Bombern und Bodenkampfflugzeugen leiten können – 300 weitere deutsche Soldaten sind mit dabei. Das soll der Bundestag nächste Woche absegnen.

Die MLPD tritt in ihrer Offensive für den echten Sozialismus und Beteiligung bei den Bundestagswahlen dafür ein:
Rückzug aller deutschen Truppen im Ausland! Auflösung von NATO, WEU und der Interventionseinheiten der Bundeswehr!
Dauerhaften Frieden und ein befreites Leben wird es auch in Afghanistan nur durch den gemeinsamen Kampf der Arbeiter, Bauern und unterdrückten  Menschen  dort geben. Dafür muss sowohl die imperialistische Einmischung und Besetzung als auch die Unterdrückung durch reaktionär- religiöse Kräfte beseitigt werden.