Umwelt

Umweltratschlag in Gelsenkirchen mit rund 300 Besuchern eröffnet

Umweltratschlag in Gelsenkirchen mit rund 300 Besuchern eröffnet
Begrüßungsansprache von Prof. Dr. Jooß

27.06.09 - Heute um 11 Uhr wurde der Umweltratschlag im Saal der Gesamtschule Horst eröffnet. Die Gelsenkirchener Stadtverordnete Monika Gärtner-Engel begrüßte die Teilnehmer. Die Stadt der tausend Feuer, erklärte sie, ist als austragender Ort für den Ratschlag besonders geeignet. Wird dort doch seit Jahren versucht, die Vernichtung von zigtausenden Industriearbeitsplätzen gegen die Umwelt aus zuspielen. Dabei soll nach herrschender Politik beides auf der Strecke bleiben. Umweltschutz muss von den Menschen selbst organisiert werden. Und diesem Geist entspricht auch die Atmosphäre und der Ablauf im Saal.

Eingeleitet wurde der Ratschlag von einer Filmsequenz mit beeindruckenden Bildern über die Schönheit der Erde. Schon ab 9.30 bauten die 15 angemeldeten Aussteller ihre Stände zum Umweltmarkt auf. Sie stellten alternative Projekte für erneuerbare Energien vor, legten Beweismaterial für die Schädlichkeit der Mobilfunkstrahlung aus, dokumetierten Erfahrungsberichte oder Literatur über den Kampf zur Rettung der Umwelt. Interessierte wanderten von Stand zu Stand und ein erster reger Austausch von Erfahrungen begann.

Professor Dr. Christian Jooß aus Göttingen, Vorsitzender des Initiators des Umweltratschlags, der "Bürgerbewegung für Kryo-Recycling,
Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz e.V."., stellte in seiner Begrüßungsansprache die Geschichte, Beweggründe und Ziele des Umweltratschlags vor. Alle Teilnehmer vereint die Sorge über die Entwicklung zu einer globalen Umweltkatastrophe. Mit den Stichworten "gegenseitig Kennenlernen", "Erfahrungsaustausch" und "Schritte zum Aufbau eines international verbundenen Widerstands" umriss er, was sich der Umweltratschlag an diesem Wochenende vorgenommen hat. Die Grußworte anwesender internationaler Gäste aus Neapel, Peru und Niederlande unterstrichen den internationalen Charakter des Umweltratschlags. Beeindruckend waren Grüße aus den USA, England, der Ukraine, Kasachstan und vom bolivianischen Botschafter, die aus verschiedenen Gründen nicht persönlich teilnehmen konnnten, aber sich aus ganzem Herzen mit dem Anliegen des Ratschlags solidarisierten und ihm viel Erfolg wünschten. 

Im Anschluss stellten sich 25 Arbeitsgruppen mit ihren Themen vor, die ab 14.30 in verschiedenen Räumen der Schule begonnen haben. Diese  Arbeitsgruppen präsentieren eine beachtliche  Vielfalt der Thematik und versprechen lehrreiche Erfahrungen und spannende Ergebnisse. Da geht es u.a. um die Rettung des Amazonas-Regenwaldes, die Enthüllung, wie Konzerne (am Beispiel Siemens) sich als angebliche Vorreiter im Umweltschutz ausgeben, um Erfahrungen des Klimaschutzes auf kommunaler Ebene, um den Zusammenhang von Umwlt und Arbeitsplätze, von Sozialismus und Umweltschutz, Visionen einer 100prozentigen alternativen Energieversorgung, Erfahrungen im aktiven Widerstand gegen die Müllmafia in Italien, gegen den Bau von Kohlekraftwerken usw. Auch die Jugend meldete sich zu Wort und will heute Nachmittag auf "Spurensuche" gehen und bei den Teilnehmern nach Antworten auf ihre Fragen über Hintergründe der Umweltzerstörung und was man dagegen tun soll und kann, herausfinden. Karl Richter,  Leiter eines Workshops zum Thema "Elektrosmog" hatte dieser Auftritt einer Jugendlichen zu der Aussage bewegt: "Ich fühle mich hier wohl und was mich freut, ist, dass es junge und alte Rebellen gibt."

Heute Abend wird der Tag mit einer internationalen Abendveranstaltung abgeschlossen. Morgen ab 9.30 Uhr werden die Arbeitsergebnisse der Workshops und Foren vorgestellt und ab 11.30 Uhr ist eine abschließende Diskussion über die Perspektiven der internationalen Umweltbewegung und der Zusammenarbeit vorgesehen. Wie der Veranstalter mitteilt, können kurzentschlossene Gäste noch jeder zeit heute Abend oder morgen Vormittag kommen.

Gesamtschule Gelsenkirchen-Horst, Devenstraße 15