Betrieb und Gewerkschaft
Vorstand von ThyssenKrupp Steel weicht zurück
Duisburg (Korrespondenz), 27.06.09:Die Pläne vom Vorstand von ThyssenKrupp Steel (TKS), die Standorte Eichen/Siegen, Bochum NO, Hüttenheim Duisburg und die beiden Bandbeschichtungsanlagen auf dem Werk TKS Duisburg in eine eigenständige GmbH umzuwandeln, sind am Widerstand der Kollegen erst mal gescheitert.
In den letzten Jahren haben die Kollegen der Oberflächen- und Grobblechbereiche Millionen Gewinne erarbeitet. Allerdings sind diese Bereiche nicht weltmarktführend und TKS will sie loswerden. Die Ausgliederung in eine GmbH sollte der erste Schritt sein, diesen Bereich abzustoßen.
Die Kollegen haben sofort gehandelt. Angefangen haben letzte Woche Donnerstag 400 Kollegen von TKS Hüttenheim. Sie besetzten für vier Stunden das Werkstor in Duisburg Süd. Am Dienstag haben 120 Kollegen der beiden Bandbeschichtungsanlagen am Standort TKS Duisburg für mehrere Stunden gestreikt und den Betriebsrat an Tor 1 besucht und das Tor blockiert. Sie haben sich mit den Antworten von Vorstandsvertretern, dass dies nur Überlegungen sind, nicht zufrieden gegeben. Die Kollegen hatten vor, jetzt jeden Tag zum Schichtwechsel an Tor 1 aufzukreuzen, bis die Pläne vom Tisch sind! Am Mittwoch fand eine gemeinsame Aktion mit den Kollegen von TKS Hüttenheim vor Tor1 statt. Hier kamen auch viele Vertrauensleute und die Kollegen der BBA haben wieder die Anlagen still gesetzt. Der BR ging zu Verhandlungen mit dem Vorstand, wo dieser die Pläne der Ausgliederung zurück gezogen hat.
Dies zeigt die Defensive von TKS, sie wollen ihre Pläne voran treiben, um sich auf einen verschärften Konkurrenzkampf einzustellen. Gleichzeitig setzen sie alles daran, dass die Kollegen nicht den Weg des Kampfs um jeden Arbeitsplatz auf Kosten der Profite aufnehmen. Der konzernweite gemeinsame Kampf der Stahlbelegschaften ist der Trumpf, gegen jeden Versuch der Spaltung in Standorte und Länder der richtige Weg. Kampf um jeden Arbeitsplatz – konzernweit und standortübergreifend!