Betrieb und Gewerkschaft

Massentlassungen und politisch motivierte Kündigungen bei Conti in Dortmund

Dortmund (Korrespondenz), 01.07.09: Die Continental Automotive GmbH hat im Juni mit der Vernichtung von ca. 100 Arbeitsplätzen in Dortmund begonnen. Das sind Arbeitsplätze, die für unsere Zukunft und die Zukunft der Jugend wichtig sind. Auch die vielen Kolleginnen und Kollegen, die jetzt "freiwillig" ihren Aufhebungsvertrag unterschreiben, tun dies nur unter einem immensen Druck durch die Geschäftsleitung. Von "sozialverträglichem Arbeitsplatzabbau", wie die Geschäftsleitung immer faselt, keine Spur. Am 16. Juni erschien ein Extra der Kollegenzeitung "Conti-Arbeiterpresse" und titelt: "Conti nicht auf den Leim gehen - Kampf um jeden Arbeitsplatz!"

Die 200 Conti-VDO-Kollegen der Sensorik in Dortmund hatten in ihrem zweieinhalb-tägigen selbständigen Streik im Juli 2008 gegen die Verlagerung einen Teilerfolg erzielen können und gezeigt, dass man gegen einen Weltkonzern wie Conti kämpfen kann. Dementsprechend groß ist die Empörung unter den Kollegen, dass jetzt zwei der drei Streiksprecher und einige kämpferische Kolleginnen und Kollegen von der Vernichtung der Arbeitsplätze betroffen sind. Viele meinen, dass die Geschäftsleitung sich kämpferischer Kollegen entledigen will.

Am 30. Juni wurde die "betriebsbedingte Kündigung" gegenüber Andreas Kossack zum 31.7.2010 ausgesprochen. Er ist seit Jahren als kämpferischer IG-Metall-Vertrauensmann bekannt. Er wurde von den Kolleginnen und Kollegen als einer der Sprecher des selbständigen Streiks gewählt. Kollegen und Freunde haben sofort die Initiative zur Gründung eines Solidaritätskreises gegen die Arbeitsplatzvernichtung und gegen die politisch-motivierte Kündigung bei Continental Automotive in Dortmund ergriffen. Das Gründungstreffen findet am Freitag, den 3. Juli, um 18 Uhr statt. Ort: Gaststätte "Burgschänke" ("Burg Heisterkamp"), Burgheisterkamp 25 in 44369 Dortmund-Huckarde.