Opel Rüsselsheim: Kritische Diskussion über Verzicht auf Urlaubsgeld und Tariferhöhung

Rüsselsheim (Korrespondenz), 01.07.09: Am Montag, den 29. Juni, fand bei Opel in Rüsselsheim eine Vertrauensleute-Vollversammlung statt, zu der auch interessierte IG-Metall-Mitglieder eingeladen waren. Gleich zu Beginn sprach die Versammlung den streikenden Kollegen von "Electronic Data Systems" (EDS) ihre Solidarität im Kampf um die Arbeitsplätze aus. Verschiedene Beiträge kritisierten die Ergänzungstarifverträge zur Verschiebung von Urlaubsgeld und Tariferhöhung. Es gab aber auch einige, die sich damit abgefunden hatten und nur noch Detailfragen klären wollten. Ein Kollege schilderte, was es für ihn als Azubi finanziell bedeuten würde, wenn das Urlaubsgeld wegfiele.

Ein von Opel mit zwei Abmahnungen unter Druck gesetzter Vertrauensmann nahm zu den Abmahnungen und dem weiteren Widerstand dagegen Stellung und bedankte sich für die Unterstützung der IG Metall und vor allem der Kollegen der Produktion. In der Extra-Ausgabe" der Konzernzeitung von Kollegen für Kollegen, "Der Blitz", vom 24. Juni wurde darüber berichtet: "Am Montag vor zwei Wochen wurde bekannt, dass gegen den IGM-Vertrauensmann Erik Kordes mit einer zweiten Abmahnung die Kündigung vorbereitet wurde. in der Mittagspause sammelten sich um die 50 Mitarbeiter aus der Werkshalle K 170 bei einer Raucherinsel. Schnell war man sich einig, dass diese Kündigungsvorbereitung andere Gründe hatte, wie die in der zweiten Abmahnung angegebenen angeblichen Arbeitsfehler. Der Kollege Kordes hatte in den letzten Monaten immer wieder gegen die neuen Verzichtszumutungen wie die Urlaubsgeld-Abgabe Stellung bezogen. (...)"

Vor Beginn der Versammlung verteilte die MLPD Einladungsflugblätter zu ihrer Diskussionsveranstaltung zur Weltwirtschaftskrise am Sonntag, 5. Juli, um 14.30 Uhr in Rüsselsheim in der Gaststätte "Aheron" in der Georg-Treber-Straße. Auch die Broschüre "Bürgerliche politische Ökonomie vor dem Scherbenhaufen" stieß auf Interesse und Käufer. Die am Eingang aufgestellte Plakattafel mit der Information über das Ultimatum der Bochumer Kollegen zur Auszahlung des Urlaubsgeldes (siehe "rf-news"-Artikel) wurde viel beachtet und erntete Zustimmung.