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Russland: "Italienischer Streik" bei VW in Kaluga
01.07.09 - Am 15. Juni stand das Werk von VW in Kaluga (ca. 100 Kilometer südwestlich von Moskau) still. Es war unerträglich heiß und die Kollegen verlangten fünf Minuten Pause je Stunde bei Temperaturen von mehr als 28 Grad Celsius. Außerdem fordern sie: Auszahlung einer Prämie, Verdopplung des Lohns auf 148 Rubel pro Stunde (entspricht ca. 3,30 Euro) sowie Anerkennung ihrer unabhängigen Gewerkschaft und eines Tarifvertrags mit ihr. Dafür traten sie nicht nur in diesen kurzen Streik, sondern führen auch einen andauernden "italienischen Streik" durch, d. h. Arbeit nach Vorschrift.
Die Werksleitung drohte mit Entlassung einer der beiden Schichten, falls die Kollegen nicht wieder die volle Produktion aufnehmen. Sie berief eine Belegschaftsversammlung ein. Die Prämie will sie erst im Dezember zahlen und über eine Lohnerhöhung erst im Juli entscheiden.
Auf der folgenden Gewerkschaftsversammlung beider Schichten wurde bekräftigt: "Wir lassen uns nicht hetzen. Wenn wir wir jetzt nachgeben, gibt es keine Verbesserungen mehr. Es war der Druck des Unternehmers, der dazu führte, dass wir uns mehr zusammengeschlossen haben, dass Arbeiter massenhaft in die Gewerkschaft eintraten. Wir werden die Norm erfüllen, wenn wir einen ordentlichen Lohn erhalten." Der "italienische Streik" wird fortgesetzt, es kommen weiter statt der geplanten 20 nur 9 Autos täglich von jeder Linie vom Band.