Politik
"Ehrenkreuz der Bundeswehr": Da kommen üble Erinnerungen hoch!
Oberhausen (Korrespondenz), 07.07.09: Ganz in der Tradition des preußischen Militarismus und des Hitlerfaschismus werden jetzt bei der Bundeswehr "Tapferkeitsmedallien" verliehen, das so genannte "Ehrenkreuz der Bundeswehr für Tapferkeit". Bundeskanzlerin Merkel zeichnete vier Soldaten für ihren Einsatz in Afghanistan aus und begründete das so: "Eine Armee im Einsatz braucht eine solche Auszeichnung."
Bereits optisch ist es an das berüchtigte "Eiserne Kreuz" angelehnt, das zum ersten Mal im Jahr 1813 von preußischen König Friedrich Wilhelm III. für "Tapferkeit vor dem Feind" verliehen wurde. Es war die erste militärische Auszeichnung, die nicht nur dem Adel vorbehalten war, sondern unabhängig von Dienstzeit, Rang oder Art des Einsatzes erfolgte. An dieser Tradition knüpft Verteidigungsminister Franz Josef Jung bewusst an. Der Orden soll "Ansporn für alle" sein.
Während des Hitlerfaschismus wurde das "Eiserne Kreuz" über drei Millionen mal an Soldaten und "Zivilisten" verliehen, um dem barbarischen imperialistischen Krieg der Faschisten etwas Heroisches anzudichten. Das Bild in der Nazi-Wochenschau vom 20. März 1945, auf dem Hitler Jugendliche mit dem Eisernen Kreuz auszeichnete, ging um die Welt. Sie wurden als "letztes Aufgebot" gegen Ende des II. Weltkriegs als Kanonenfutter verheizt. Immer offener wird das "humanitäre Mäntelchen" für die imperialistischen Kriegseinsätze der Bundeswehr fallen gelassen. Getötete Soldaten sind "gefallen" und "Helden" bekommen ihre Orden.
Natürlich darf auch der Beifall der SPD nicht fehlen: Generalsekretär Hubertus Heil meint: Es sei richtig, dass die Leistungen und der Mut der Soldaten in entsprechender Art und Weise gewürdigt und anerkannt würden, so werde auch hierzulande erklärt, was Soldaten im Ausland leisteten.