Betrieb und Gewerkschaft
Allgaier in Uhingen will 300 Kollegen entlassen
Göppingen (Korrespondenz), 15.07.09: Bei Allgaier in Uhingen sollen 300 von knapp 1.300 Beschäftigte entlassen werden. Der Betrieb gehört zu einem Drittel dem BDA-Präsidenten Dieter Hundt. Damit wollen die Allgaier-Kapitalisten jährlich 12 Millionen Euro zusätzlich aus der Belegschaft herauspressen.
Am 13. Juli fand dazu eine IG-Metall-Mitgliederversammlung statt. Daran nahmen ca. 400 Kollegen und Kolleginnen teil. Das Interesse an der Versammlung war so groß, dass auch Kollegen kamen, die momentan im Urlaub, in Kurzarbeit oder Krank geschrieben sind.
Die Kollegen sind sehr erbost über diesen Angriff: "Wir haben doch nicht jahrelang verzichtet und hergegeben, um jetzt auf der Straße zu landen." Denn vor 13 Monaten war ein neuer so genannter "Beschäftigungssicherungsvertrag" abgeschlossen worden, durch den die Kollegen Woche für Woche zwei Stunden unbezahlt arbeiten. Insgesamt war die Stimmung, dass weder die Entlassungen noch weitere "Opfer" von den Kollegen hingenommen werden - für diesen Standpunkt gab es jedes Mal reichlich Applaus. Für die kommende Woche sind betriebliche Aktionen geplant.
Auf der Mitgliederversammlung wurde eine Resolution einstimmig verabschiedet, die sich gegen die Entlassungen ausspricht. Darin heißt es unter anderem: "Wir fordern keine Entlassungen und keinen weiteren Verzicht! Gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf den Rücken der Beschäftigten!"