Politik
Dresden: Empörung und Trauer über rassistischen Mord
Dresden (Korrespondenz), 13.07.09: Tausende
Dresdner kamen am 11. Juli zu einer Trauerfeier für die bei einem Gerichtsprozess
ermordete Ägypterin Marwa Sherbiny vor dem Dresdner Rathaus. Viele Dresdner
zeigten sich erschüttert über diesen Mord durch einen offensichtlich im NPD-Umfeld
stehenden Täters.
Marwa Sherbiny war vorletzte Woche im Landesgericht vor den Augen ihres dreijährigen Sohnes niedergestochen worden, nachdem sie mutig den Täter wegen seiner rassistischen Beschimpfungen angeklagt hatte. Ihr Ehemann, der ihr zu Hilfe kommen wollte und ebenfalls niedergestochen wurde, liegt noch schwer verletzt im Krankenhaus.
Die Trauerfeier wurde von ägyptischen Studenten, dem Ausländerrat und weiteren Institutionen organisiert. Die Menschen standen Schlange, um eine weiße Rose als Zeichen der Trauer zu hinterlegen und sich in eines der ausliegenden Kondolenzbücher einzuschreiben. Nicht gut kam die Rede des Oberbürgermeisters Dirk Hilbert (FDP) an. Die FDP hatte ja zusammen mit der CDU einen breiten Protest gegen den Naziaufmarsch am 13. Februar durch die Gleichsetzung von links und rechts antikommunistisch verunglimpft.
Jetzt betonte er, dass wir ausländische Akademiker ja bräuchten - und kritisierte von dieser Seite den faschistischen Angriff. Was ist aber mit den Arbeitern, Arbeitslosen und den anderen Migranten? Dies wurde nach dem offiziellen Teil unter vielen Menschen noch weiter diskutiert.