Kampf der DPD-Kollegen vor einer Entscheidung?

Duisburg (Korrespondenz), 18.07.09: Die Kollegen von DPD (internationaler Logistik-Konzern) haben bereits heute ein mutiges und entschlossenes Zeichen gesetzt im Kampf gegen die Abschiebung in Leiharbeit und Niedriglohn bei Ergo-Logistics. Nachdem im August 2008 52 Kollegen deshalb entlassen wurden, hatten sie zwar die Gerichtsprozesse gewonnen, aber ihren Arbeitsplatz nicht wieder.

Sie schlugen daraufhin den Weg ein, selbst Öffentlichkeit herzustellen und sich mit den Protesten anderer Belegschaften und Bewegungen zu verbünden: Montagsdemonstration, 1. Mai, Kampf der ThyssenKrupp-Kollegen, Kita-Streik usw. Seit Anfang Mai haben sie eine Mahnwache vor dem Depot aufgeschlagen. So haben sie Stück für Stück den Druck auf die Geschäftsleitung gesteigert. 

OB Sauerland und der Deutschland-Chef von DPD sahen sich zu einem Gespräch genötigt. Die Geschäftsleitung in Duisburg glaubte darauf hin, die Angelegenheit mit ein paar Tausend Euro Abfindung "regeln" zu können. Die Kollegen lehnten das als "erniedrigend" ab. Den nächsten Vorschlag der Geschäftsleitung, 20 Kollegen in einem Depot in der Nähe, 20 Kollegen bei Ergo zu übernehmen und die Aktivsten (darunter die gewählten Sprecher) endgültig rauszuschmeißen, lehnten die Kollegen einmütig als inakzeptabel ab! Nach unseren letzten Informationen will die Geschäftsleitung bis zum 20. Juli einen neuen Vorschlag vorlegen.

Dieser mutige Kampf hat, wie immer er ausgeht, bereits heute ein Zeichen gesetzt gegen Leiharbeit und verschärfte Ausbeutung. Was die Kollegen dabei erreicht haben an Zusammenhalt, Kampferfahrung, Mut, neuen Freunden usw. kann ihnen keiner mehr nehmen. 

Wir bitten alle "rf-news"-Leser, den Kampf weiter bekannt zu machen und zu unterstützen. E-Mail-Adresse für Solidaritätsadressen: Duisburgmahnwache@hotmail.de

Wer die Kollegen an der Mahnwache besuchen möchte: Duisburg Huckingen, Am Röhrenwerk 9. Auf www.youtube.com stehen Filme der DPD-Kollegen von ihrem Kampf. Einfach bei Google "Duisburg-Mahnwache" eingeben, dann stehen sie an erster Stelle.